Dass man als Mann sein Sperma ganz bequem zu Hause, quasi noch im Bett, testen kann, das wissen wir spätestens seit der Smartphone-App “Yo”. Statt die kleinen Schwimmer im Labor mit aufwendigen Untersuchungen auf Häufigkeit und Qualität zu kontrollieren, geht das ganz easy mit einem Test-Kit samt Smartphone. In diese Reihe gesellt sich jetzt ein weiterer Sperma-Analyse Aufsatz, der einem Smartphone-Case nicht unähnlich ist.
An der Harvard University macht man sich also auch Gedanken, wie es um die Fruchtbarkeit des Mannes bestellt ist, denn genau dort wurde der Aufsatz entwickelt. In wenigen Sekunden soll dieser die Menge und die Beweglichkeit der Spermien mit einer Genauigkeit von 98 Prozent analysieren.
Das Smartphone-Case beinhaltet ein Röhrchen, über das das Sperma eingesaugt und zu einem mikrofluiden Chip weitergeleitet wird. Dieser ist nämlich das Herz des ganzen Tests, denn er sitzt im Case genau über der Kameralinse. Von dem LED-Licht beleuchtet, nimmt die Smartphone-Kamera dann Details der Probe auf. Eine speziell für diesen Test entwickelte Software analysiert dann das Sperma und man erhält in wenigen Sekunden ein Ergebnis.
Im Prinzip gibt es solche Test-Kits für zu Hause bereits, das haben wir schon bei “Yo” gesehen. Allerdings sind diese meist teurer. Die Harvard-Forscher haben für ihren Prototyp aber lediglich 4,45 Dollar Materialkosten angesetzt. Außerdem wollen sie ihr Test-System noch weiter vorantreiben. Denn eine wichtige Untersuchung schafft der Prototyp noch nicht: Der Test auf eventuelle Fehlbildungen der Spermien.
Daran möchten die Entwickler weiter arbeiten, denn sie sind überzeugt davon, dass die immer besseren Smartphone-Kameras einen entscheidenden Teil dazu beitragen werden. Wenn dann noch die Analyse-Software überarbeitet und optimiert wird, sind solche Tests bald auch ohne teure Labore machbar.

Natürlich kann man sich jetzt darüber streiten, ob es mit einem einfachen Test-Kit per Smartphone getan ist. Allerdings ist es eine einfache Möglichkeit für Männer die eigene Fruchtbarkeit in einer ersten Untersuchung zu überprüfen. Sollte dann kein klares oder nicht zufriedenstellendes Ergebnis bei rauskommen, kann man immer noch zum Arzt gehen.
via: winfuture