Wir haben hier auf dem Blog ja gerne auch mal ein Auge auf technische Entwicklungen, die dazu beitragen, dass unsere Körper leistungsfähiger werden bzw. ihnen Funktionen zurückgeben, die man aufgrund von Verletzung oder Krankheit verloren hatte. “Auge” ist dabei auch schon das Stichwort, denn es geht in diesem Fall um eine Kontaktlinse, der Forscher aus der Schweiz von Forscher von der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) ein winzig kleines Teleskop verpasst haben, was dem Träger ermöglicht, an Objekte heranzuzoomen.
Dieses kleine technologische Meisterwerk wurde nun im Rahmen der Konferenz der American Association for the Advancement of Science (AAAS) vorgestellt und bedeutet Hoffnung vor allem für Menschen mit Makuladegeneration. Bei dieser Erkrankung des Auges beklagt der Betroffene das Nachlassen der zentralen Sehstärke, was im schlimmsten Fall sogar zu einer kompletten Erblindung führen kann. Allein in Deutschland sind von der Makuladegeneration, die meistens altersbedingt auftritt, über zwei Millionen Menschen betroffen.
Wie funktioniert diese neue Kontaktlinse, an der die Schweizer Wissenschaftler derzeit forschen? Im Grunde ähnlich wie ein Fernglas – einfallendes Licht wird durch winzige Spiegel reflektiert:
Small mirrors within bounce light around, expanding the perceived size of objects and magnifying the view, so it’s like looking through low magnification binoculars
Der Betroffene trägt zu der Kontaktlinse, die mit 1,55 mm nicht viel dicker ist als eine handelsübliche Linse, außerdem eine Brille, die auf das Zwinkern der Augen reagiert. Zwinkert der Träger nämlich mit dem rechten Auge, wird der Zoom ausgelöst und Objekte werden bis zu 2,8 mal so groß wie normal dargestellt. Ein Zwinkern mit dem linken Auge lässt wieder herauszoomen. Winzige Kanäle erlauben zudem die Sauerstoffzufuhr zum Auge.
Dabei ist die Technologie so ausgereift, dass unterschieden werden kann, ob der Träger der Linsen bewusst zwinkert oder ob es sich nur um normales Blinzeln handelt. Um Patienten ein lebenswerteres Leben zu ermöglichen, muss man ein Gleichgewicht finden: Auf der einen Seite steht der Nutzen durch die Funktion, auf der anderen Seite bislang zumeist noch eine sehr klobige Brille mit aufgesetzten Teleskopen. Die neue Technologie wäre also in der Kombination Kontaktlinse + Brille mit normalen Ausmaßen eine deutliche Erleichterung für jeden Betroffenen.
Die Schweizer sind selbstverständlich nicht die ersten, die an smarten Kontaktlinsen arbeiten. Google hat gleich zwei Projekte diesbezüglich in Arbeit, bei der es einmal um Linsen mit winzigsten Kameras geht und einmal um Kontaktlinsen für Diabetes-Patienten.
Quelle: Eurekalert.org via Yahoo-News