Schauen wir uns Afrika an, dann sehen wir in vielen Bereichen immense Fortschritte. Galt der Kontinent in den letzten Jahrzehnten noch als schwach entwickelt, so nehmen seit einigen Jahren Innovationen in den Ländern kontinuierlich zu. Wir berichteten euch hierzu bereits, wie Smart Cities aus dem Boden gestampft werden oder Smartphones “Made in Afrika” an Popularität gewinnen. Aber die schnelle Entwicklung muss auch kritisch betrachtet werden. Denn gerade China stärkte in den letzten Jahren seinen Einfluss auf dem Kontinent erheblich.
Jetzt gibt es Neuigkeiten aus Äthiopien. Es ist keine 9 Monate her, da hat das Land seinen ersten Satelliten in den Weltraum geschossen und schon ist das nächste Modell an der Reihe. Der ET-SMART-RSS Satellit soll dabei demnächst vom Weltraumflughafen Wenchang in der Provinz Hainan abheben. Wie die Namen bereits vermuten lassen, befindet sich die Startrampe in China. Denn die Volksrepublik hat auch hier ihre Finger im Spiel.
We have learned a lot and gained enriching experience from the launch of our first satellite. This second satellite will cover ground and collect data in areas we are yet to reach. Dr. Solomon Belay, Direktor ESSTI
Das hat seine Gründe, da die Entwicklung, der Start und die Wartung eines Satelliten sehr kostspielig sind. Die zuständigen Behörden rechnen mit Kosten von bis zu 1,5 Millionen Dollar. Grundsätzlich soll die von China mitfinanzierte Operation für bessere Wetterkarten und -prognosen sorgen. Denn im fortschreitenden Klimawandel kommen auch in Äthiopien vermehrt Dürren und extreme Wetterphänomene vor. Nur wer gut auf diese vorbereitet ist, kann langfristig in der Welt bestehen.
Mit dem zweiten Start innerhalb des letzten Jahres würden sich 42 afrikanische Satelliten auf unseren Umlaufbahnen befinden. Darunter sind auch solche aus dem Sudan oder Ägypten, das bereits 9 Satelliten in den Weltraum gesendet hat. Damit hier auch immer alles mit rechten Mitteln zugeht, hat sich die afrikanische Union 2017 auf eine gemeinsame Weltraumpolitik verständigt. Ziel ist es, die Wirtschaft anzukurbeln und das Leben auf dem Kontinent zu verbessern.
Afrika ist und bleibt also ein interessantes Pflaster für Fortschritt und Innovation. Ich bin schon gespannt, was wir hier in den nächsten Jahren noch sehen werden.
Quelle: QUARTZ AFRICA