Schon des öfteren hörte man die Gerüchte, dass HTC sich in zwei Teile auftrennen werde: Eine Gruppe solle sich weiterhin mit dem Kerngeschäft, nämlich Smartphones, zuwenden. Die andere Gruppe – speziell für die VR-Brille HTC Vive – soll alles rund um Virtual Reality behandeln. Diese Teilung ist sinnvoll.
Die „HTC Vive Tech Corp.“ ist bisher nichts anderes als eine Tochtergesellschaft von HTC. Bald schon besteht aber die Möglichkeit, dass sich die Tochter von dem Hauptkonzern trennt. Warum? Das ist wohl offensichtlich. Mit dem Telefon-Business der Taiwanesen geht es seit Jahren bergab, die neuesten HTC-Smartphones können zwar überzeugen, ziehen aber keine Kunden mehr an.
The establishment is for HTC to develop innovative technologies in the future.
Was macht ein Konzern, wenn eine Abteilung keinen signifikanten Gewinn mehr erbringt? Diese verkleinern, umstrukturieren, abschießen. Und genau das könnte mit dem Kern der Smartphone-Schmiede passieren.
Die HTC Vive sammelt derzeit massenweise Fans, denn im Gegensatz zur Oculus Rift wird die VR-Brille bereits auf breiter Basis versandt. Die massiven Probleme beim Versand durch Oculus und Facebook sorgen nicht nur dazu, dass Kunden verärgert sind – auch fehlt Oculus die PR-Basis. Hier staubt HTC derzeit auf ganzer Linie ab, weil Enthusiasten die Vive überall vorzeigen und dementsprechend das Produkt pushen. Auch monetär gesehen dürfte das Vorteile haben: Ich kann mir vorstellen, dass HTC im VR-Bereich Gewinne einfährt. Das Quartal Q4/2015 wies Gewinneinbrüche von 45% im Vergleich zum Vorjahr auf. Diesen Negativtrend könnte die Vive unter Umständen stoppen.
Wer gleichzeitig noch 100 Millionen in ein VR-Förderprogramm steckt, meint das „Experiment VR“ sicherlich ernst. Wahlweise ist die VR-Brille HTC Vive der Heilsbringer oder der Untergang für HTC – schließlich haben die Taiwanesen viel Geld investiert. Nun ist die Frage, ob sich das Risiko lohnt oder das Unternehmen mehrere 100 Millionen in den Sand gesetzt hat.
Ähnliche Gerüchte gab es schon im Januar diesen Jahres, scrollt dafür auf der Übersichtsseite einfach ein wenig nach unten.
Eigenständiges Unternehmen oder Retter der Muttergesellschaft?
Entweder sägt HTC sich die Vive selber ab und sorgt so dafür, dass zumindest ein Teil der Firma in neuer Größe aufgehen kann. Dadurch wäre die finanzielle Unabhängigkeit vom kränkelnden Hauptgeschäft gesichert; gleichzeitig ist eben jenes dann aber vom Untergang bedroht. Oder HTC behält die HTC Vive Tech Corp. im eigenen Haus, um die Profite zu halte und so die alten Strukturen zu übernehmen.
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Der Aktienmarkt ist nicht sonderlich glücklich über diese Neuerung, in den letzten zwei Börsentagen ging es noch einmal 5% mit der HTC-Aktie nach unten. Damit hat HTC wieder den Aktienstand vor Vive-Niveau aus dem Oktober 2015 erreicht. Einen kurzen Höhenflug gab es Ende Februar, als die Vorbestellungen des VR-Headsets starteten. Dieser ist nun verpufft.
Sollte sich die „HTC Vive Tech Corp.“ abtrennen, bedeutet das für Cher Wang, der CEO von HTC, weitere Verluste im Kerngeschäft. Aber vielleicht ist das Ganze ein notwendiges Übel, um die Probleme des Konzerns in den Griff zu bekommen und wie ein Phönix aus der Asche aufzuerstehen.
Quelle: UploadVR