Mindestens solange Donald Trump US-Präsident ist, brauchen wir sicher nicht darauf hoffen, dass Huawei das beste Standing in den Vereinigten Staaten genießen wird. Immer wieder wird gegen den chinesischen Smartphone- und Netzwerktechnik-Riesen gefeuert mit immer wieder neuen Vorwürfen — gefolgt von immer wieder neuen Dementis des Unternehmens.
Erst in den letzten Tagen wurden neue Vorwürfe laut und das US-Justizministerium hat formell Anklage gegen Huawei erhoben. Dabei geht es um Erpressung, um Diebstahl und schlussendlich auch um Behinderung der Justiz. Die USA fahren also schwere Geschütze auf, wobei man spätestens seit der jüngsten Trump-Farce auch die US-Justizbehörde äußerst kritisch betrachten muss.
Huawei reicht es jetzt augenscheinlich mit diesen immer wieder neuen, bislang nicht mit Fakten unterfütterten Vorwürfen. Gegenüber der London Free Press zeigte sich Huaweis Cybersicherheits-Chef John Suffolk ziemlich angriffslustig:
We just say: ‘Don’t hide it, don’t be shy. Publish it, let the world see it. John Suffolk, Chef der Cybersecurity bei Huawei
Suffolk geht es dabei wohl vor allem um den Vorwurf, dass Huawei bewusst Hintertüren in seine Technik implementiert, die es den Chinesen erlaubt, Informationen anderer Unternehmen abzugreifen und an die chinesischen Behörden weiterzuleiten.
Einer Argumentation kann ich allerdings so gar nicht folgen: Suffolk meint, bezogen auf den Vorwurf, dass Huawei anderen Unternehmen wie Cisco Geschäftsgeheimnisse entlockt haben soll, dass diese Unternehmen ja ähnlich schnell wie Huawei wachsen müssten, wären es tatsächlich so entscheidende Infos. Diese Annahme halte ich für ziemlich krude und durchschaubar. Beim Rest bin ich aber bei Huawei: Die USA bräuchten einfach nur auf den Tisch legen, was sie an Beweisen haben und wir hätten alle Klarheit.