Noch wenige Tage und Huawei wird sein neuestes Smartphone-Flaggschiff vorstellen. Das soll dann womöglich ohne Google-Dienste daherkommen, wir wir kürzlich bereits berichteten. Wie ihr alle wisst, tobt immer noch der Handelskrieg zwischen China und den USA und Huawei ist das prominenteste Opfer aus der Industrie.
Das liegt hauptsächlich an der Netzwerktechnologie des chinesischen Tech-Riesen, denn in den USA wird befürchtet, dass Huawei hier die chinesische Regierung mithören lässt. Beweise dafür gibt es nach wie vor keine und Huawei bestreitet auch vehement, dass da Informationen fließen oder Backdoors bestehen, aber auf diese Aussagen gibt man in der US-Regierung nicht viel.
Jetzt könnte es aber sein, dass Huawei selbst einen Ausweg aus der Misere gefunden hat: Wie nämlich der Huawei-Gründer Ren Zhengfei gegenüber der New York Times erzählte, könne man sich vorstellen, seine 5G-Technologie zu lizenzieren. In der Praxis würde das wohl bedeuten, dass ein Unternehmen — mitunter auch ein amerikanisches — eine Lizenz für die Huawei-Technologie erwerben könnte gegen eine Einmalzahlung.
Wie der Economist ausführt, könnte hier ein zweistelliger Milliarden-Dollar-Betrag im Raum stehen. Durch so eine Einmalzahlung könnte ein Unternehmen nicht nur unbefristeten Zugriff auf alle bestehenden 5G-Patente, Entwürfe und auch aufs Know-how der Chinesen zurückgreifen, sondern auch beliebig den Quellcode modifizieren. So könnte man auf Nummer sicher gehen, dass die Technologie sicher ist und dennoch von der Huawei-Technik profitieren — auch in den Vereinigten Staaten.
Ich bin gespannt, wie der Vorschlag in den US of A angenommen wird und ob sich ein Unternehmen findet, welches dann einen entsprechenden Betrag auf den Tisch blättert. Sollte das noch in den nächsten Tagen gelingen, würde es dann auch mit einem Release der neuen Huawei-Smartphones inklusive Google-Unterstützung schon wieder ganz anders aussehen. Drücken wir also mal vorsichtig die Daumen.
via Golem.de