Jeder weiß, dass Hunde einen sehr gut ausgeprägten Geruchssinn haben. Dagegen ist der des Menschen geradezu lächerlich unterentwickelt. Bei unseren vierbeinigen Freunden liegt diese Fähigkeit aber nicht nur an den Rezeptoren in der Nasen, sondern auch am Schnüffeln selbst. Die Anatomie spielt also auch eine große Rolle. Mit diesem Wissen, haben US-Ingenieure des National Institute of Standards and Technology (NIST) die Schnauze eines Labrador-Retriever-Mischlings nachmodelliert und schlussendlich im 3D-Drucker ausgedruckt. Sie wollten die Besonderheiten der Hundenase untersuchen und nachforschen, ob sich unsere Sinneseinschränkung vielleicht sogar überwinden lässt.
Das 3D-Modell wurde auf ein Messgerät gesetzt und dazu wurde ein kleines Ventilationssystem installiert. Dieses sollte das Ein- und Ausatmen des Hundes simulieren. Die Forscher setzten dann die sogenannte Schlierenfotografie ein. Es ist eine Fototechnik, bei der Luftströme auf heißem Grund bekanntermaßen etwas verzerrt und flimmernd erscheinen. Ihr kennt das sicher, wenn im Sommer die Straßen anfangen zu flackern. Mit diesem Verfahren machen die Forscher die Luftbewegungen sichtbar.
Man würde nun denken, dass gerade das Einatmen für das Erschnüffeln der Gerüche verantwortlich ist. Tatsächlich ist es aber genau umgekehrt. Die ausgeatmete Luft strömt nämlich seitlich in Richtung Hundebauch davon. Dadurch baut sich vor der Nase ein leichter Unterdruck auf, der die Luft vor der Hundeschnauze ansaugt und somit auch die Gerüche.
Deshalb werden die Vierbeiner auch gerne zum Aufspüren oder zur Spurensuche verwendet. Gerade, wenn die Quelle des Geruchs weiter weg ist, soll die Hundenase noch besser werden. Das liegt an der Chemikalie Dimethylformamid, denn wenn sie in 10 Zentimetern Entfernung abgegeben wird, zeigte der Hundenasen-Detektor ein vierfach besseres Ergebnis an, als ein herkömmlicher Detektor ohne diese Vorrichtung. Bei einem Abstand von 20 Zentimetern war die Aufspürleistung sogar 18-mal größer.