Audi geht auf der diesjährigen IAA (das ist die internationale Automobilausstellung, also quasi die Cebit für Autos) in Frankfurt den nächsten Schritt in Sachen automobile Lichttechnologie. Mit den neuen Matrix OLED-Leuchten möchte Audi eine bisher noch nicht gekannte Licht-Homogenität ermöglichen und dabei auch dem Thema Design einen weiteren kreativen Spielraum ermöglichen und damit durchaus auch in Sachen Rücklicht-Design neue Wege gehen.
Audi sieht sich selbst als führende Marke bei der automobilen Lichttechnologie, welches sich alle Aspekte der OLED-Technologie über Jahre hinweg systematisch erarbeitet hat. Doch wo liegt eigentlich der Vorteil von den Matrix OLED‑Leuchten? Diese bringen Hightech und Design ideal zusammen – aktuell laufen bei Audi übrigens bereits erste Projekte, um die OLED-Technologie in der Heckleuchte in Serie zu bringen. Erstmalig werden sie in einer Studie auf der IAA 2015 gezeigt.
Was bedeutet OLED? „OLED ist die Abkürzung des englischen „Organic light emitting diode“. In jeder OLED‑Einheit schließen zwei Elektroden, von denen mindestens eine transparent sein muss, eine Vielzahl dünner Schichten aus organischem Halbleitermaterial ein. Eine niedrige Gleichstromspannung – zwischen drei und vier Volt – bringt die Schichten zum Leuchten, die weniger als ein Tausendstel Millimeter dick sind. Die Farbe richtet sich dabei nach der Beschaffenheit der Moleküle der Lichtquelle.“
Wo liegen die Vorteile vom OLED? „Im Gegensatz zu Punktlichtquellen wie LEDs aus Halbleiterkristallen sind OLEDs Flächenstrahler: Ihr Licht erreicht eine Homogenität auf neuem Niveau und lässt sich stufenlos dimmen. Es wirft keine Schatten und benötigt keine Reflektoren, Lichtleiter oder ähnliche Optiken – das macht die OLED-Einheiten effizient und leicht. Zudem kommen sie fast ohne Kühlung aus.“
Der Fortschritt bei der OLED-Technologie vollzieht sich, wenn man sich den Zeitstrahl der automobilen Entwicklung mal so ansieht, rasant. Der Hersteller sieht sich hier als Antreiber der Entwicklung. Der Vorteil der ansteigenden Leuchtdichte könnte sich dann auch auf Blink- und Bremslicht auswirken: „Die dünnen Glasscheiben, die heute das organische Material einschließen, werden durch Kunststofffolien ersetzt. Diese neuen flexiblen Trägermaterialien lassen sich dreidimensional formen und eröffnen den Designern damit ganz neue Gestaltungsspielräume.“
Es gibt aber noch einen weiteren Vorteil von der OLED Technologie: Die OLEDS lassen sich in kleine Segmente aufteilen. Diese kleineren Segmente lassen sich dann mit einer unterschiedlicher Helligkeit ansteuern lassen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit verschiedene Farben und transparente OLED-Einheiten anzubieten. Das ermöglicht in naher Zukunft völlig neue Licht-Szenarien mit extrem schnellen Umschaltungen. Klarglas-Rückleuchten, klare Blinker, eine homogene Fläche die sich durch verschiedenfarbige Teilflächen mit einer hoher Präzision voneinander abgegrenzen – das wird die Zukunft sein.
Was sagt Audi? „Die OLED-Technologie wird damit bei Audi zur Matrix OLED-Technologie, ergänzend zur Matrix LED- und zur Matrix Laser-Technologie für die Scheinwerfer.“
Was sagte ich? Meiner Meinung nach wurde es wahrlich mal Zeit die „langweiligen“ LED Rückleuchten aufzupimpen, die Technik ist da, die Technik ist serienreif, nun muss sie auch ins Auto. Nicht nur aus Designgründen, sondern auch aus Sicherheitsgründen. Wir alle haben keine Zeit mehr, werden – auch im Straßenverkehr – von so vielen Fremdfaktoren abgelenkt, da müssen Leucht- und Lichtsignale schnell erfasst und erkannt werden, damit man auch dementsprechend schnell reagieren und vor allem richtig agieren kann. Die LED war schon ein richtiger Schritt in die richtige Richtung! Effizienter und vor allem schnell ansprechender. Ansprechender wird nun auch das Design, darauf freue ich mich und wäre durchaus bereit für OLED Heckleuchten ein paar Euro mehr zu investieren.
Quelle und © Foto: Audi 2015