Der Wearables-Boom um Smartwatches und anderen smarten Gadets hält weiter an und Prognosen der IDC untermauern das. Liegt man mit seinen Zahlen richtig, wächst der Markt für Wearables allein in diesem Jahr um 133 Prozent. Der Löwenanteil entfällt auf smarte Uhren und Fitness-Tracker.
Wearables sind in heutigen Zeiten bereits auf dem besten Weg, sich vom Nischenprodukt zur Massenware zu entwickeln. Allein Pebble sammelt binnen kürzester Zeit 20 Millionen Dollar auf Kickstarter ein und zeigt, welches gewaltiges Interesse an der Uhr eines Herstellers besteht, den noch vor wenigen Jahren niemand kannte. Die IDC wagt einen Blick in die Zukunft und erhöht sein Prognose bezüglich Wearables: 45,7 Millionen dieser Geräte sollen in diesem Jahr abgesetzt werden, was gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung um 133 Prozent bedeuten würde.
Bei der IDC werden dabei Wearables in verschiedene Kategorien aufgeteilt:
- Wristwear
- Modular
- Clothing
- Eyewear
- Earwear
Unter “Wristwear” werden Fitness-Armbänder und Smartwatches zusammengefasst. Sie machen fast 90 Prozent aller verkauften Wearables aus und angesichts des anstehenden Verkaufsstarts der Apple Watch wird sich an dieser Dominanz auch in diesem Jahr nicht viel ändern. In der Kategorie “Modular” werden die Wearables zusammengefasst, die man beispielsweise per Clip überall am Körper anbringen kann. Bekleidung ist die Kategorie, von der ausgegangen wird, dass sie am schnellsten wachsen wird. Komplettiert werden die Kategorien durch Eyewear wie die Google Glass oder VR Headsets und schließlich Earwear, wo wir Kopfhörer und In-Ears vorfinden mit smarten Funktionen wie zum Beispiel das Tracken von Fitness-Daten. Hier seht ihr in der Übersicht, welche Zahlen für das letzte Jahr ermittelt wurden und wie die Prognosen bis einschließlich 2019 aussehen:
Liegt die IDC mit der Prognose richtig, werden bereits 2019 über 126 Millionen Wearables verkauft, allein 100 Millionen davon im Bereich Wristwear. Noch vor den smarten Brillen werden dieser Prognose zufolge die modularen Wearables und smarte Bekleidung stehen mit Anteilen von 5,3 bzw 4,5 Prozent. Ehrlich gesagt würde ich mich nicht wundern, wenn diese Prognose in 1-2 Jahren nochmal nach oben korrigiert wird.
Werden Smartphones wegen Wearables zum Auslaufmodell?
Wie ich oben bereits sagte, könnte ich mir vorstellen, dass in vier Jahren durchaus mehr Wearables verkauft werden als “nur” 126 Millionen. Thad Starner ist ein echter Pionier für Wearable Computing und Professor am Georgia Institute of Technology und geht noch einen Schritt weiter:
Das Smartphone benötigt zu viel Aufmerksamkeit und wird sich deshalb nicht auf Dauer halten
Richtig gelesen: Starner geht davon aus, dass die Entwicklung bei Wearables dafür sorgen werden, dass die Smartphones aussterben. Sein Argument: Bekommen wir eine Nachricht, zücken wir unser Smartphone, nur um vielleicht feststellen zu müssen, dass es eine unwichtige Meldung ist, die uns gerade Zeit gekostet hat. Sinniger wäre es seiner Meinung nach, so eine Meldung auf einem “Kopfdisplay” angezeigt zu bekommen, bei dem man nicht so viel Zeit verliert und auf Anhieb sieht, ob man es mit einer wichtigen Meldung zu tun hat oder nicht. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, ein interessanter Ansatz ist es aber allemal.
Quelle: IDC und Heise.de via Technology Review