Auch diese Woche steht bei uns wieder voll im Zeichen der Elektromobilität. Bereits zum Beginn der Woche haben wir euch gezeigt, dass lange Reisen mit einem Elektrofahrzeug nicht mehr eine Ausnahme sein müssen, sondern in Zukunft eher zur Regel werden. Heute schauen wir uns den Aufbau der dazu notwendigen Infrastruktur an. Während wir in Deutschland schon relativ gut dastehen, müssen andere Nationen in der EU noch deutlich aufholen.
Eine dieser Nationen ist Irland. Das Land hat sich ebenfalls den europäischen Klimazielen verpflichtet, trotzdem sieht die Ladeinfrastruktur noch eher dürftig aus. Und das, obwohl die irische Regierung bis 2030 eine Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen sehen möchte. Damit die Angst vorm Liegenbleiben bald nicht mehr gerechtfertigt ist, haben sich der Betreiber EasyGo und die lokale Telekom etwas einfallen lassen.

Demnach sollen in Zukunft 180 Telefonzellen im Land durch Schnellladestationen ersetzt werden. Dann soll es auch möglich sein, innerhalb von 20 Minuten eine Reichweite von 100 Kilometern zu „tanken“. Und das zu einem Preis von unter 5 Euro. Mit der Initiative sollen gerade auch abgelegene Gegenden mit einem kostengünstigen Anschluss ausgestattet werden.
Damit löst man gleich zwei Probleme. Einerseits geht die Nutzung von Telefonzellen auch in Irland deutlich zurück, andererseits wäre da noch der eingangs erwähnte Mangel an Ladestationen, der durch den Ausbau behoben wird. Alte, ausgediente Infrastruktur wird damit durch neue, moderne Infrastruktur ausgetauscht.

Die Zukunft der Elektromobilität erfordert vielerorts kreative Ideen. Das Beispiel aus Irland zeigt, dass man nicht immer eine komplett neue Infrastruktur aufbauen muss, sondern auf vorhandenen Technologien aufsetzen kann. Der Vorteil an Telefonzellen ist außerdem der, dass diese meist an Orten stehen, die stärker frequentiert sind. So findet sich auch später die Ladesäule dort, wo sie eher gebraucht wird.
via RTE