Ich erwähnte es hier schon mehrfach: Es ist beeindruckend, wie in unserem Nachbarland Niederlande der Umbau der Innenstädte vorangetrieben wird zugunsten von Fahrrädern. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist die Stadt Utrecht. Vier von Zehn Verkehrsteilnehmer sind hier bereits mit dem Rad unterwegs.
Bei so einer großen Stadt — die viertgrößte des Landes — ist das natürlich eine Menge Holz, sprich: Jede Menge Fahrräder. Deswegen hat man hier bereits vor zwei Jahren ein Fahrrad-Parkhaus eröffnet. Bereits in der ersten Ausbaustufe gab es hier Parkplätze für 6.000 Fahrräder. Gestern konnte man das Projekt fertigstellen und bietet nun insgesamt eine Kapazität für 12.500 Räder.
Damit ist das Parkhaus in Utrecht nun das größte seiner Art in der Welt. Das dreistöckige Parkhaus erinnert in seiner Art an die Pendants für Autos, ein digitales Wegweisersystem führt Radfahrer dabei zu freien Plätzen. Der Spaß hat über 30 Millionen Euro gekostet, wovon der Eisenbahnkonzern „ProRail“ 60 Prozent übernahm, Stadt und Regierung teilten sich den Rest.

Das Parkhaus, welches direkt neben Utrechts Hauptbahnhof liegt, bietet auch besondere Stellflächen für Fahrräder, die zu groß für die normalen Boxen sind, beispielsweise, wenn es sich um Lastenräder handelt, Satteltaschen befestigt sind usw. Selbst, wenn ihr gar kein Fahrrad besitzt, habt ihr kein Problem: Es stehen 1.000 Leih-Räder zur Verfügung.
Das Parkhaus ist sieben Tage die Woche rund um die Uhr geöffnet und natürlich bewacht. Außerdem könnt ihr in dem Gebäude jederzeit die Luft eurer Reifen auffüllen und auch ein Reparaturdienst für Fahrräder ist vorhanden. Ihr bekommt hier als Radfahrer also das ganz große Rundum-Sorglos-Paket geboten. In Deutschland sind wir da leider noch lange nicht so weit, aber ich hoffe, da kommen wir auch noch hin — die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Folgendes Video ist schon zwei Jahre alt, also als erst die erste Ausbaustufe des Parkhauses fertiggestellt war. Aber es liefert euch dennoch schon mal einen schönen Eindruck vom Gebäude und vom Konzept.
Quelle: Utrecht.nl via Tagesspiegel