Wenn wir über modulare Hardware reden, haben wir da zumeist Smartphones im Blick gehabt, beispielsweise das Project Ara von Google oder Nexpaq, bei dem es sich um ein modulares Smartphone-Case handelt. Das Baukastensystem ist aber durchaus auch für Notebooks oder Tablets interessant und das finden auch die Australier von One Education, die mit dem Infinity nun ein 8,9 Zoll großes Tablet bei der Crowdfunding-Plattform Indiegogo anbieten, welches ebenfalls auf dieses Prinzip setzt.
Ein modulares Gerät für Freizeit und Schule
Eltern kennen das Problem: Kaum kauft man dem Nachwuchs Klamotten oder Schuhe, schon ist er wieder herausgewachsen. Das lässt sich leider auch künftig nicht vermeiden, aber bei dem Gerät, welches Sohn oder Tochter durch die Kindheit begleiten soll, kann man das künftig eventuell umgehen. Das Infinity wächst nämlich quasi mit, indem Hersteller One Education dem Besitzer es ermöglicht, dass einzelne Komponenten wie CPU, Kamera etc “kinderleicht” ersetzt werden können.
Grundsätzlich handelt es sich um ein sehr robustes, kindgerechtes Tablet, welches auch mal hinfallen darf, ohne dass man Schlimmstes befürchten muss und das durch andockbare Tastatur auch zum vollwertigen Notebook mutiert, welches sowohl bei den Hausaufgaben als auch in der Schule zum produktiven Arbeiten genutzt werden kann. Die Spezifikationen sind dabei vermutlich erst einmal zu vernachlässigen, da sie a) bis zum Release noch ein Upgrade bekommen könnten und b) ihr eh die Möglichkeit haben werdet, nach dem eigenen Geschmack Module zu erwerben. Wenn ihr dennoch einen Blick drauf werfen wollt – hier sind sie:
Als Betriebssystem setzt man aktuell auf Android, aber auch an der Linux-Variante arbeitet man derzeit. Folgende Komponenten gibt es für das Infinity:
- Core-Modul: Es beinhaltet CPU, RAM, Speicher und die WLAN-Chips
- Kamera-Modul: Mit diesem Modul könnt ihr sowohl Front- als auch Hauptkamera auswechseln
- Akku-Modul: Ihr könnt nicht nur einen Akku ersetzen, der seine besten Tage hinter sich gebracht hat, sondern könnt beim Infinity stets einen Ersatz-Akku dabei haben und darüber hinaus kann er auch als Power-Bank eingesetzt werden
- Display-Modul: Auch das Display kann ersetzt werden, wobei die Bauweise des Infinity dafür sorgt, dass ein kaputtes Display durch einen Sturz nicht wirklich wahrscheinlich ist
Dazu gesellen sich dann noch eine vollwertige Tastatur und auch noch ein Cover mit Haltegriff. All das quietschbunt und sehr stabil mit Silikonüberzug – also wirklich kindgerecht. Auf dem Gerät selbst wird Software vorinstalliert sein, mit dem das Kind sowohl ans Arbeiten mit einem Tablet/Notebook herangeführt wird, aber es wird auch Spiele mit Education-Hintergrund geben. Der Nachwuchs soll also alle Möglichkeiten an die Hand bekommen, sich sowohl im Unterricht, aber auch beim Arbeiten zuhause oder einfach zum Spielen und Experimentieren mit dem Infinity befassen zu können.
Wenn es nach One Education geht, soll das Infinity nicht nur ein Device sein, welches dem Kind viele Jahre treue Dienste leistet, sondern möglichst auch in Schulen regelmäßig zum Einsatz kommt. Schulen können bei Indiegogo daher auch sofort ein Zehner-Pack dieser Geräte erwerben. Wenn wir schon vom Verkauf sprechen: 2.390 Dollar werden fällig für diese zehn Geräte, wer schnell ist, kann ein einzelnes derzeit für 249 Dollar erwerben, wozu allerdings noch Versandkosten und Zollgebühren kommen. Nach dem Early Bird-Preis werden 299 Dollar verlangt und bei allen Angeboten ist sowohl die Tastatur als auch das Cover enthalten.
Gerade für Kinder mit ihren wachsenden Bedürfnissen und Ansprüchen (und dem Umstand, dass man schon mal rabiater mit einem solchen Gerät umgeht) passt das modulare System meiner Meinung nach besonders gut und somit halte ich es auch für eine gute Idee, ein Tablet/Notebook wie das Infinity zu veröffentlichen. 50.000 Dollar möchten die Australier bei Indiegogo zusammen bekommen und ich drücke die Daumen, dass es ihnen gelingt. Was haltet ihr von dem Infinity an sich und der Idee eines modularen Education-Tablets im allgemeinen?
Quelle: One Education und Indiegogo via Liliputing