Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit selbst. Bis auf Flugzeuge, Helikopter und Fallschirme hat es noch nie jemand wirklich geschafft länger als einzelne Person in der Luft zu bleiben. Nun hat ein Team von acht Ingenieurstudenten von der National University in Singapur (NUS) hat erfolgreich eine Flugmaschine mit Sitz ausgetüftelt, die vertikal landen und starten kann.
Die Ein-Mann-Flugmaschine wurde auf den Namen Snowstorm getauft. Das Gerät ist eine komplizierte Konstruktion aus Motoren, Propeller und einem aufgeblasenen Fahrwerk. Alles befindet sich in einem sechseckigen Gerüst, an dem auch der Fahrersitz hängt. Das Team der NUS ist der Meinung, dass diese Flugmaschine ein simpler Weg ist, um den größten Traum der Menschheit wahr werden zu lassen.
Designing and building Snowstorm was a great learning opportunity for us. The toughest part of this engineering challenge was ensuring a good thrust to weight ratio to allow the craft to lift a person into the air. Shawn Sim, Student im 3. Semester
Aktuell hat die Flugmaschine Snowstorm einen Prototyp, der das Gewicht einer einzelnen Person bis zu 70 kg tragen kann. Die Flugzeit beträgt dabei circa 5 Minuten, was im Moment noch nicht sehr viel ist. Das Team der NUS hat ungefähr ein Jahr gebraucht um den Prototyp zu designen und fertig zu bauen. Sie implementierten außerdem ein elektronisches Steuer- und Stabilisierungssystem, ein Pilotensicherheitssystem, sowie ein elektrisches Energiemanagement und Versorgungsanlage.
Snowstorm hat 24 Motoren, die jeweils einen Propeller von 76 cm Durchmesser mit einer Leistung von 2,2 kW Leistung betreiben. Das Gerät hat einen sechseckigen Rahmen, und um Gewicht zu sparen, besteht er aus eloxierten Aluminiumträger, Kohlenstofffaser-Platten und Röhren mit Kevlar-Seilen. Snowstorm wird über drei unabhängig voneinander ladbare Lithium-Ionen-Akkus mit einer Gesamtleistung von 52,8 kW mit Strom versorgt.
Der Fahrersitz ist in der Mitte der Maschine positioniert und hat unten rundherum sechs Beine. Diese sind luftgefedert, für den Fall, dass es zu einer unsanften Landung kommt. Der Sitz ist mit einem Fünf-Punkte-Gurt ausgestattet, damit der Pilot gut gesichert ist.
Snowstorm wird über eine Fernsteuerung, wie man sie von Modellflugzeugen kennt, vom Boden aus gesteuert. Es gibt außerdem noch einen separaten Schalter, der auch vom Boden aus kontrolliert wird und die Maschine zum Landen zwingt. Dieser Knopf ist eine Sicherheitsmaßnahme, falls der Pilot die Kontrolle über das Fluggerät verlieren sollte.
Zurzeit wird der Prototyp noch getestet, aber das Team der NUS hofft, dass die Verbesserungen die Flugmaschine im kommenden Jahr näher an eine Kommerzialisierung bringen wird. Die ersten Flugversuche von Snowstorm sehen momentan noch aus wie zaghafte Luftsprünge, aber ich bin mir sicher, dass man da noch mehr rausholen kann. Drücken wir den Ingenieurstudenten mal die Daumen!
Quelle: news.nus