Kurz vor Silvester 2017 hagelte es Kritik an Apple. Zuerst gestand das Unternehmen, dass die Leistung bestimmter iPhone Modelle absichtlich gedrosselt wurde, um deren ältere Akkus zu schonen. Das ging vielen Fans mächtig gegen den Strich. Sie warfen Apple vor, mit diesem Vorgehen den Kaufwillen für neuere iPhones beeinflussen zu wollen.
Dann folgten etliche Sammelklagen und schließlich bot Apple als Ausgleich an, die Akkus von betagteren iPhones für lediglich 29 Euro auszutauschen. Dieses Angebot gilt ab Januar 2018 bis zum Ende des Jahres. Der Austausch kann bei allen Modellen ab dem iPhone 6 vorgenommen werden, auch bei Geräten, auf die es keine Garantie mehr gibt. Klar, dass viele Nutzer dieses Angebot wahr nehmen wollen, um ihr Handy wieder zu beschleunigen.

Doch so einfach scheint der Austausch nicht abzulaufen. Abermals sind die Kunden verärgert, denn sie werden gnadenlos abgezockt. Stellen Service-Mitarbeiter von Apple bei einem eingeschickten Gerät noch anderweitige Mängel, Kratzer oder Risse fest, so will man den Akkuwechsel erst nach deren Beseitigung durchführen. Bedeutet also, ein Sprung im Bildschirm muss vor dem Austausch repariert werden. Andernfalls wird auch der Akkuwechsel von Apple abgelehnt. [Edit: Zudem berichten Nutzer von abgelehnten Reparaturen wegen “Pixelfehlern” und “blockierten Audio-Anschlüssen.] Frechheit!
Die Reparaturen können durchaus teuer werden. Hat ein Gerät keine Garantie mehr, so berechnet Apple für den Display-Austausch beispielsweise zwischen 150 und 200 Euro. Für sogenannte “sonstige Schäden” rechnet das Unternehmen 300 bis 400 Euro ab.
Apple informiert seine Nutzer natürlich über diese Regelung. Viele Kunden haben die Mitteilung erhalten, dass “weitere Maßnahmen erforderlich sind, bevor der Service fortgesetzt werden kann”. Tja, und der Kunde? Der muss zahlen oder er bekommt sein altes Gerät mit langsamen Akku zurückgeschickt. Apples Begründung für solch eine Maßnahme ist gleichermaßen bescheuert wie lachhaft: Man wolle Geräte nur ganz oder gar nicht reparieren. Na, vielen Dank für nichts.

Betroffenen Nutzern wird geraten, sich mit dem Support auseinanderzusetzen, bevor sie sich das Gerät zurückschicken lassen. Einige Kunden berichten auch davon, Erfolg in einem Apple-Store gehabt zu haben. Diesen Tipp könnte man tatsächlich mal ausprobieren.
Ich finde diese Maßnahme unter aller Sau, obwohl sie nicht neu ist. Wer zuvor seinen Akku zum Normalpreis austauschen ließ, der musste das gleiche Prozedere mitmachen, nur jetzt betrifft es eben viel mehr Leute. Man stellt sich da wohl generell quer und nicht zum ersten Mal wird mein Eindruck von Apple als Profitgeiles Unternehmen bestätigt. Übrigens, das Einschicken des Gerätes kostet auch nochmal 12,10 Euro Porto…
via: heise