Update 19. Februar, 08:40 Uhr
Nicht nur mit dem nachfolgend ausführlich diskutierten #DateBug geriet Apple in die Kritik. Zuvor war bekannt gworden, dass Die Displays und TouchID-Buttons von neueren iPhones ausschliesslich von Apple selbst repariert werden dürfen, andernfalls droht mit dem „Error 53“ eine Deaktivierung des Geräts.
Für diesen „Fehler“ gibt es nun ein Software Update, das allerdings nicht OTA auf die eventuell betroffenen iOS-Geräte übertragen wird. Stattdessen muss das iPhone via iTunes und einem USB-Kabel wiederhergestellt werden, was in der Regel der gewählte Reparaturbetrieb machen dürfte.
Allerdings hat die Nummer einen Haken: Apple weist darauf hin, dass der TouchID-Sensor nach dem Update eventuell nicht mehr funktionieren könnte – dann solle man den Service kontaktieren. Irgendwie wirkt das, als wolle man lediglich der in Großbritannien und den USA vorbereiteten Sammelklage die Luft aus den Segeln nehmen. Andererseits dürften sich die meisten benutzer erst einmal wieder über ein nicht komplett gesperrtes iPhone freuen. Das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit jedenfalls sicher noch nicht gesprochen …
via futurezone.at
Update 15. Februar, 18:30 Uhr
Mittlerweile kündigt Apple auf seinen offiziellen Support-Seiten ein Software-Update an, mit dem das Problem behoben werden soll. Nähere Angaben zur Ursache werden nicht gemacht, auch eine separate Nennung der betroffenen Geräte-generationen erfolgt nicht.
If you changed the date to May 1970 or earlier and can’t restart your iPhone, iPad, or iPod touch Manually changing the date to May 1970 or earlier can prevent your iOS device from turning on after a restart. An upcoming software update will prevent this issue from affecting iOS devices. If you have this issue, contact Apple Support. Apple, 15. Februar 2016
Unterdessen sammeln sich im weiter unten bereits verlinkten reddit-Thread die Meldungen von Benutzern, die mit ihrem gebrickten iPhone im nächsten Apple Store vorstellig geworden sind – und selbigen mit einem nagelneuen iPhone wieder verlassen haben. Das nährt selbstverständlich den Verdacht, dass nicht nur über die zwischenzeitlich verbreiteten Hoaxes Schindluder mit dem Software-Fehler getrieben wird. Anscheinend nutzen Einige die „Gelegenheit“, sich ein mehr oder weniger kurz vor Ablauf der Garantiezeit ein neues Smartphone zuzulegen.
Update 14. Februar, 20:10 Uhr
Nein, der 01. Januar 1970 schaltet KEIN Classic Macintosh Theme auf Deinem iPhone frei
Damit war zu rechnen: Mittlerweile machen wohl die ersten professionell aufgemachten Hoaxes die Runde, mit denen iPhone-Besitzer in die Falle gelockt werden sollen. Angeblich – so verspricht es eine im Stil einer Apple-Werbung gestaltete Grafik – führe das Zurücksetzen des Datums auf den 01. Januar 1970 zur Freischaltung eines geheimen Macintosh Themes auf dem Smartphone. Dem Benutzer wird ein „Blast from the past“ und ein „wild ride“ versprochen – was genaugenommen ja nicht einmal gelogen ist.
Also, nochmals: Setzt das Datum eueres iPhones, iPads oder iPad Air nicht auf den 01. Januar 1970. Es wird dadurch gebrickt und lässt sich nur noch durch den Apple Store reparieren oder umtauschen. Alle anderslautenden Meldungen sind Fakes!
Original-Artikel vom 12. Februar 2016
Mit dieser Datums-Einstellung schrottet ihr jedes iPhone und iPad
In den vergangenen 24 Stunden macht ein ernstzunehmender Bug die Runde, der offensichtlich alle Apple iPhones, alle iPads und alle iPod touch betrifft. Im Unterschied zu anderen Geräte- und Software-Fehlern ist die Situation relativ „dramatisch“, denn nicht nur der Besitzer selbst könnte auf einfachste Weise sein eigenes Smartphone oder Tablet schrotten. Auch ein unbeaufsichtigtes iPhone lässt sich mit einer kleinen Veränderung komplett ausser Betrieb setzen, iPhones in öffentlichen WLAN-Netzwerken sind offenbar ebenfalls gefährdet.
Verzeiht uns bitte, dass wir die Nachricht zum jetzigen Zeitpunkt einfach nur weitergeben und nicht mit einem eigenen iPhone überprüfen, ob es tatsächlich so einfach ist. Ähnlich wie die Kollegen von 9to5mac.com haben wir nicht die geringste Lust, nach ca. 60 Sekunden ein gebricktes Device in Händen zu halten. Der Weg hierhin führt über die Datums-Einstellungen, die Deaktivierung der automatischen Aktualisierung und die manuelle Eingabe des Tagesdatums 01. Januar 1970.
Fertig. Das war’s schon. Ab sofort werden weder das iPhone noch iPad oder iPod touch mit 64-bit iOS (ab Version 8) booten, das Smartphone bleibt tot. Auch ein Zurücksetzen des Geräts in den Werkszustand via iTunes ist keine Option, auf diese Weise ist der Abschuss nicht zu reparieren. Nach jetzigem Stand bleibt lediglich eine Reparatur des Geräts bei einem Fachhändler.
Betroffen sind alle iPhones mit den Prozessoren A7, A8, A8X, A9 und A9X, was letztendlich auf alle Geräte nach und inklusive dem iPhone 5S zutrifft. Nur Benutzer eines veralteten 32-bit iOS sind in diesem Punkt auf der sicheren Seite. In einem seit 24 Stunden explodierenden reddit-Thread wird vermutet, dass iOS mit dem Unix-Datum nicht zurechtkommt, weil es die Zeitzonen-Verwaltung durcheinander bringt. Aber auch das sind momentan nur Spekulationen, denn seitens Apple gibt es – wie schon so oft – noch keine offizielle Stellungnahme. Nein, auch nicht über die Sozialen Netzwerke.
Wer sich in Cafes, an Flughäfen oder andernorts gerne in öffentliche Wi-Fi-Netzwerke einloggt ist doppelt in Gefahr. In der Default-Einstellung gleicht das iPhone sein Datum mit einem sogenannten NTP-Server ab. Schaffen es Hacker (oder Script-Kiddies, wenn man sich die Router-Einstellungen in so manchem öffentlichen Access-Point anschaut), manipulierte NTP-Einstellungen für die im WLAN befindlichen iPhones zu senden, könnten sie innerhalb kürzester Zeit dutzende – wenn nicht hunderte oder tausende – iPhones oder iPads bricken.
Todesstoß „Fehler 53“
Der Bug wird für Apple zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt bekannt. Zum einen steht Cupertino in den vergangenen Wochen ohnehin unter argwöhnischer Beobachtung, weil man offenbar nicht mehr mit den jahrelang aufeinanderfolgenden Verkaufsrekorden punkten kann. In solchen Zeiten kratzt so ein Year-2K … ehm … Unix-Time Bug natürlich arg am Image der unfehlbaren, anderen Betriebssystemen wesentlich überlegenen Software. Zum anderen könnte die einzige Reparatur-Option – der Gang zum Fachhändler – ein weiteres Risiko bergen.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass das Apple iPhone 6 und iPhone 6S ausschließlich von autorisierten Apple Service Providern repariert werden dürfen. Wer stattdessen eine nicht von Apple autorisierte Fachwerkstatt aufsucht, könnte mit dem „Fehler 53“ das Todessignal für sein nicht einmal eineinhalb Jahre altes Gerät erhalten. Eine falsche Entscheidung, schon haltet ihr einen Ziegelstein in der Hand.
Wie macwelt.de berichtet gibt es gegen dieses von Apple eingerichtet Zwangs-Sponsoring der Vertragswerkstätten sowohl in den USA als auch in Großbritannien bereits Pläne für eine Sammelklage. In Verbindung mit dem nun neu entdeckten Datums-Bug erhalten die Kläger natürlich noch mehr Material: wenn es so simpel ist, das aktuelle Flaggschiff-Smartphone außer Gefecht zu setzen, ist der unbedarfte iPhone Besitzer ja rettungslos verloren.
Wie sieht’s aus, hat jemand von euch Lust das mal bei seinem iPhone auszuprobieren? Müsst ihr nicht, im vorhergehend eingebundenen Video seht ihr wie das aussieht.