Schaue ich mir aktuell meine Facebook- und Twitter-Feeds an, fallen im wesentlichen zwei Gruppen von Meldungen auf: Meldungen über das Coronavirus — und Leute, die fragen, ob wegen des Coronavirus nun wirklich alle verrückt geworden sind.
Es sind wirklich erstaunliche Zeiten, in denen wir leben: Messen fallen aus oder werden verschoben, Schutzkleidung und Desinfektionsmittel werden knapp und die Bürger stürzen sich für Hamsterkäufe auf Nudeln, Konserven, Wasser, Toilettenpapier und einiges mehr. Man fragt sich manches mal, was diese Prepper machen wollen, wenn wir wirklich einen Notfall haben, der das Hamstern von Lebensmitteln notwendig macht.
Immer mehr Großveranstaltungen auch in Deutschland fallen diesem Virus zum Opfer, zuletzt wurde nach der ITB in Berlin auch die Buchmesse in Leipzig abgesagt, auch bei Sportveranstaltungen wird jetzt wohl im Einzelfall entschieden, was stattfindet und was nicht. Das Ende der Fahnenstange ist hier sicher noch nicht erreicht, denn wie jetzt angekündigt wurde, sind selbst Kinopremieren nicht sicher vor einer Absage. Die Produzenten von MGM, Universal und Bond, Michael G. Wilson und Barbara Broccoli, gaben nämlich heute bekannt, dass die Veröffentlichung des neuen James-Bond-Film “No time to die” nach “sorgfältiger Prüfung und gründlicher Evaluierung des globalen Kinomarktes” auf November 2020 verschoben wird.
MGM, Universal and Bond producers, Michael G. Wilson and Barbara Broccoli, announced today that after careful consideration and thorough evaluation of the global theatrical marketplace, the release of NO TIME TO DIE will be postponed until November 2020. pic.twitter.com/a9h1RP5OKd
— James Bond (@007) March 4, 2020
Damit wird jetzt erstmals auch ein Hollywood-Blockbuster Opfer von Covid-19 — und damit natürlich auch alle Kino-Fans, die der Premiere entgegengefiebert haben, die direkt vor der Tür stand. Die Macher dürfen aber angesichts der besonderen Situation darauf hoffen, dass Fans in der Regel verständnisvoll auf die Verschiebung reagieren. Selbst James-Bond-Fans haben nämlich im Vorfeld angeregt, dass man die Sicherheit und die Gesundheit in den Vordergrund stellt und den Kinostart verschiebt.
Zu weiteren Blockbustern, die verschoben werden könnten, gibt es bislang noch keine weiteren Informationen, aber da in besonders betroffenen Regionen auch die Filmtempel temporär dichtmachen, steht wohl zu befürchten, dass James Bond nicht der einzige ist, der auf seine Premiere warten muss. Jahrzehntelang hat 007 in seiner Agententätigkeit jeden Bösewicht, jedes Bondgirl und jeden Martini in den Griff bekommen — beim Coronavirus muss auch der Agent mit der Lizenz zum Töten nun erst einmal klein beigeben. Der Titel “No time to die” bekommt auf jeden Fall in diesem Zusammenhang eine ganz andere Bedeutung: Zumindest im Frühling stirbt James Bond also schon mal nicht und ganz sicher auch nicht am Coronavirus.
via The Verge