Samsung hat am Donnerstag ihr neustes Galaxy Note 9 ins Rennen geschickt und mal eben eine neue Smartwatch aus dem Hut gezaubert. Auch der Galaxy Home, der neuste Smart Speaker mit Bixby-Unterstützung, hat für viel Aufsehen auf dem Event in New York gesorgt. Eine kleine Info ging deshalb fast unter. Nachdem all diese Geräte präsentiert wurden, verkündetet der südkoreanische Hersteller, dass er zukünftig mit Spotify kooperieren werde.
Für Samsungs Käufer, die Spotify als Musikstreamingdienst bevorzugen, bringt diese Zusammenarbeit durchaus Vorteile. Zum einen wird die Anwendung dann auf allen Samsung-Geräten vorinstalliert sein – egal, ob Smartphone, Smart TV oder der gerade vorgestellte Galaxy Home. Natürlich können Nutzer schon jetzt ihre liebsten Songs an ihren Fernseher senden und darüber abspielen. Neu ist, dass Spotify als einziger Streamingdienst dann auch über Bixby gesteuert werden kann.
Ein weiterer Punkt spielt eher dem schwedischen Hersteller in die Hände. Durch die Implementierung von Spotify in Samsung Geräten, bekommen Millionen zusätzliche Nutzer einen automatischen Zugang zur kostenlosen Variante der Musikapp. Wenn User über Samsungs hauseigenen Sprachassistenten nach Songs suchen, aktiviert sich Spotify automatisch – auch, wenn man die Anwendung vorher noch nie benutzt hat. Dadurch will man neue Kunden anlocken und sie auf den Streamingdienst aufmerksam machen.
Es hat einen Grund, warum sich Spotify und Samsung gerade jetzt zusammentun. Es klingt zwar nach einer gewöhnlichen Kooperation, ist aber tatsächlich eine Kampfansage gegen Apple. Samsung konkurriert seit Jahren mit dem US-Unternehmen, um die Spitzenposition auf dem Smartphonemarkt. Genau der gleiche Konkurrenzgeist spielt sich auch zwischen Apple Music und Spotify ab.
Im Juli erst hatte ich davon berichtet, dass Apples Musikdienst mehr Nutzer in den USA hat, als die Anwendung der Schweden. Die Statistik bezieht sich zwar nur auf den US-Markt und insgesamt liegt Spotify mit 90 Millionen zahlenden Kunden weiter vorn. Doch Apple Music hat ein durchaus stärkeres Wachstum und das macht dem beliebtesten Musikstreamingdienst offenbar Angst.
Samsung hat im zweiten Quartal diesen Jahres etwa 72 Millionen Handys verkauft, doch die meistverkauften Smartphones bleiben die beliebten iPhone-Modelle. Um sich eine langfristige Stellung vor Apple zu sichern, kooperieren Spotify und Samsung miteinander. Die Zusammenarbeit könnte sich also für beide Unternehmen auszahlen. Im Prinzip ergeben sich jedoch mehr Vorteile für die Firmen, als für die Nutzer.
via: theverge