Die Produktion von Energie aus nachhaltigen Energieträgern nimmt weltweit von Jahr zu Jahr stetig zu. Kein Wunder, ist Energie aus der Sonne inzwischen zur günstigsten Energieform geworden. Aber auch abseits von Solaranlagen wird fleißig an weiteren Mitteln zu Energiegewinnung geforscht. In Kanada möchte man sich jetzt die Gezeiten zunutze machen.
Denn auch Ebbe und Flut könnten in naher Zukunft zu unserem Strommix beitragen. Die neuartige Plattform mit dem Namen PLAT-I 6.40 hat eine Leistung von 420 Kilowatt und wurde Anfang der Woche in der Bay of Fundy ausgesetzt. Dieser Ort eignet sich perfekt als Testgebiet, hier werden regelmäßig die höchsten Gezeiten auf unserem Planeten beobachtet.
Aber wie ist PLAT-I 6.40 eigentlich aufgebaut? Auf einer Plattform befinden sich sechs Gezeitenturbinen, die über Generatoren und ein Unterwasserkabel Strom an die Küste senden. Bricht die Flut herein, so wird die darin “enthaltene” kinetische Energie umgewandelt, die Plattform bleibt durch eine Verankerung in den Meeresboden immer an Ort und Stelle. Auf diesem Weg sollen bis zu 9 Megawattstunden an Energie zusätzlich in das Stromnetz fließen.
Rechnet man das auf die aktuelle Energieproduktion um, so könnten bis zu 17.000 Tonnen an Kohlenstoffdioxid pro Jahr eingespart werden. 3.000 Haushalte in Nova Scotia hätten so Zugang zu grünem Ökostrom. Kein Wunder also, dass die kanadische Regierung bis zu 18,5 Millionen Euro in das Projekt investiert.
Aktuell schlagen nachhaltige Energieträger hohe Wellen auf dem nordamerikanischen Kontinent. Die Universität von Arkansas Hope-Texarkana entwickelt beispielsweise ein spezielles Programm, durch das Dutzende Solar-Fachkräfte innerhalb des nächsten Jahrzehnts ausgebildet werden sollen. Mit den so entwickelten Fähigkeiten soll der Ausbau erneuerbarer Energien an Geschwindigkeit gewinnen.
Eigene Meinung:
Die aktuellen Geschehnisse rund um nachhaltige Energieträger machen Hoffnung. Niemals zuvor wird Ökostrom so sehr gebraucht wie in diesen Jahren, gleichzeitig sanken die Produktionskosten in den letzten Jahrzehnten massiv. Bringen wir neue Technologien in diesem Tempo auf den Markt, dann könnten wir sogar noch die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen. Investitionen sollten also auch hierzulande weiterhin fließen.
via electrek