Viele Freunde hat US-Präsident unter den Tech-Konzernen seiner Nation wahrlich nicht. Gerade bei Apple tut man sich schwer mit der Art und Weise, wie Trump das Amt des Präsidenten auslegt. Der wiederum ist stinkig, weil Apple einfach auf Teufel komm raus seine „Dinger“ nicht in den USA produzieren lassen möchte.
Apple hat nicht nur darauf verzichtet, seine Produktionen zurück ins Land zu holen, sondern hat vielmehr die letzte verbliebene Produktkategorie — den hochpreisigen Mac Pro — für die Endmontage kurzerhand auch noch nach China verlagert. Für Apple ein ganz klares Rechenexempel, denn dort lassen sich die Dinger einfach günstiger zusammenschrauben.
Apple hat vor kurzem mal freundlich bei den US-Behörden wegen Zollerleichterungen angeklopft, da das Verbauen vieler chinesischer Komponenten die Herstellung inklusive der Einfuhrzölle in Höhe von 25 Prozent doch deutlich verteuere. Jetzt hat Donald Trump auf Twitter (wo sonst?) nochmal unterstrichen, dass es mit ihm da keine Extrawürste gibt, zumindest nicht für Apple.
Apple will not be given Tariff waiver, or relief, for Mac Pro parts that are made in China. Make them in the USA, no Tariffs!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 26, 2019
Woanders ist er da weniger pingelig — beispielsweise, wenn es um die Produkte geht, die Töchterchen Ivanka in China produzieren lässt. So oder so — Trump wird sich damit abfinden müssen, dass er sein Wahlversprechen, dass Apple wieder in den USA produziert, nicht halten können wird. Sein Landsmann „Tim Apple“, wie Trump den Apple-CEO kürzlich nannte, muss sich hingegen so langsam überlegen, wie er mit den zusätzlichen Kosten umgeht.
Ab 6 000 US-Dollar wird der Nobel-Rechner aus Cupertino kosten und Tim Cook muss da demnächst eine Entscheidung fällen, ob die Gewinnmarge geringer ausfallen wird, oder ob man die zusätzlichen Kosten doch lieber auf die Kunden umlegt. Beides kann Präsident Trump eigentlich nicht wirklich gefallen und vielleicht muss er seine Strategie bezüglich China ja doch noch einmal überdenken, nachdem jüngst bereits Huawei zwei Drittel seines US-Personals entließ und somit dafür sorgte, dass der Handelskrieg definitiv auch in den USA Arbeitsplätze kostet.
via heise.de