Google lässt tief blicken. Nicht etwa in seine Pläne für neue Geräte, sondern viel mehr in Experimente mit künstlicher Intelligenz. Die Forschungsabteilung des Konzerns beschäftigt sich nämlich gerade damit die Elemente menschlicher Sprache aufzuschlüsseln. Man möchte Maschinen und Algorithmen also beibringen, wie Semantik funktioniert und natürliche Sprache verarbeitet werden kann.
„Natural language understanding has evolved substantially in the past few years, in part due to the development of word vectors that enable algorithms to learn about the relationships between words, based on examples of actual language usage.“ Ray Kurzweil, Produkt Manager Google
Der Suchmaschinenriese stellt seine Arbeit auf diesem Gebiet in einem Blogeintrag vor. Eines dieser Sprach-Projekte nennt sich „Talk to Books“ und ermöglicht es dem Nutzer, sich mit einem maschinell lernenden Algorithmus zu unterhalten, der Antworten auf Fragen zu unterschiedlichen Büchern liefern kann.
Wer also eine Frage zu einem Buch stellt, bekommt von dem Tool Satzauszüge des Werkes ausgespuckt, die die Frage beantworten sollen. Das Besondere: Der Algorithmus sucht dabei nicht nach Schlüsselwörtern, sondern versucht den Kontext zu verstehen. Antworten versucht das Tool aus über 100.000 Büchern zu finden. Wer das selber mal ausprobieren möchte, kommt über diesen Link auf die Projektseite.
Neben „Talk to Books“ bietet Google auch das Spiel „Semantris“ an. Es ist ein Wortassoziationsgame, bei dem Wörterblöcke auf dem Bildschirm vorgegeben werden. Der Nutzer kann dann einen Satz in die Kommandozeile eingeben, der sich mit einem oder mehreren Begriffen assoziieren lässt. Das Tool versucht dann herauszufinden, auf welche Wörter sich die Eingabe bezogen hat.
Beide Projekte zusammengefasst, ergeben ein gutes Trainingsprogramm für Googles Sprachalgorithmus. Man erkennt auch ganz gut, wohin die Reise mit persönlichen Assistenten geht. Denn es gibt einen Unterschied zwischen der reinen Vermittlung von Informationen und einem richtigen Dialog. Letzteres ist das angestrebte Ziel.
via: theverge