Es ist Montag und nach einem vielerorts relativ durchwachsenem Wochenende schauen wir auf den Klimawandel und die Durchschnittstemperaturen im vergangenen Monat. Die offiziellen Zahlen aus dem September sind nämlich endlich da und verheißen leider abermals nichts Gutes. Denn im neunten Monat des Jahres war es viel zu heiß. In Europa, aber auch weltweit.
Der Kopernikus-Dienst („Copernicus Climate Change Service – C3S“) der Europäischen Union hat offizielle Daten publiziert und zieht ein Fazit: Die Temperaturen im September waren weltweit im Durchschnitt um 0,05 Grad Celsius wärmer als noch im September des Vorjahres. Dabei spielt es kaum eine Rolle, an welchem Ort man sich befand: im Mittleren Osten, Südamerika oder Australien.

Selbst den Hitzerekord im Jahr 2018 ließ dieser September im Schatten stehen. Es war circa 0,2 Grad Celsius wärmer als beim letzten Höchststand. Das macht sich auch in der Arktis bemerkbar. Zwar gibt es normalerweise zum Ende des dritten Quartals die geringsten Eismassen (danach friert das Gebiet normalerweise wieder etwas zu), 2020 verursachte aber nach 2012 die zweitgrößte Eisschmelze.
Die Daten, die durch Kopernikus regelmäßig erhoben und ausgegeben werden, stammen aus verschiedenen Quellen. Diese werden durch Wetterstationen, Schiffe, Satelliten und Flugzeuge erfasst und ausgewertet. Carlo Buontempo, Direktor des C3S, unterstrich im Interview die Wichtigkeit der Daten und appellierte an Politiker:innen gerade in besonders betroffenen Gebieten die Situation fortlaufend zu überprüfen.
In 2020, there was an unusually rapid decline in Arctic sea ice extent during June and July, in the same region where above average temperatures were recorded, preconditioning the sea ice minimum to be particularly low this year. Carlo Buontempo
An dieser Stelle schreibe ich häufig, dass der Klimawandel eine reale und immer größere Gefahr für uns darstellt. Die uns vorliegenden Daten zeigen uns, wie schnell die Erde sich verändert und wie notwendig Gegenmaßnahmen sind auch da Prognosen teilweise um Jahre danebenliegen. Es liegt in der Hand von jedem von uns, ob die Welt morgen noch ein lebenswerter Ort ist oder ob unsere Nachfahren vor riesengroßen Problemen stehen.
via The Guardian