Bald werden die durch das Coronavirus entstandenen Beschränkungen wieder fallen und vermehrt werden wieder Reisen quer durch Europa und die ganze Welt möglich sein. Flughäfen nehmen dabei riesige Flächen ein, Flächen, die man auch für andere Zwecke nutzen kann. Der Ausbau von Solaranlagen wäre hier eine mögliche Win-win-Lösung.
Denn Stand heute sieht man bei der Start und Landung nur selten Solarpaneele. Drehkreuze weltweit setzen weiterhin aufs lokale Stromnetz, bei Stromausfall wird vielerorts auf schmutzige Generatoren zurückgegriffen. Was hindert also die Betreiber auf einen eigenen lokalen Stromkreislauf, basierend auf Solaranlagen, zurückzugreifen?

Eine neue Studie aus Australien zeigt das Potenzial. Nimmt man die 21 Flughäfen im gesamten Land, dann könnten auf Gebäuden knapp 2,61 Quadratkilometer an Solarpaneelen verbaut werden. In der Folge würden 136.000 Haushalte mit Strom versorgt, 152 Kilotonnen an Treibhausgasen könnten so pro Jahr vermieden werden. Weiter Vorteile sind, dass kommerzielle Paneele meist effizienter sind und Flughafengebäude in vielen Fällen ein flaches Dach haben.
Ein Hindernis bilden natürlich regulatorische Hürden. Klar darf ein Einsatz von Paneelen nicht den Flugverkehr gefährden, Piloten und Pilotinnen oder Lotsen blenden. Aber auch hier ist man inzwischen ziemlich weit, moderne Solaranlagen besitzen Beschichtungen, die diese Probleme eliminieren. Trotzdem müssen noch Auswirkungen auf Radaranlagen und gegebenenfalls entstehende Zusatzkosten für das Anpassen der Anlagen auf die Größe des Dachs untersucht werden.

Inzwischen gibt es aber auch gute Lösungen: Neue Gebäude können direkt beim Bau mit Paneelen ausgestattet werden, gleichzeitig können moderne Batterien überflüssige Elektrizität speichern und an wolkigen Tagen oder nachts wieder in das Stromnetz einspeisen. Der Flughafen wird so zum eigenen kleinen Kreislauf. Mit fallenden Kosten dürften solche Ansätze noch attraktiver werden.
Eigene Meinung:
Manche Flughäfen setzen bereits teilweise auf Solarpaneele, vielerorts ist der Anblick aber weiterhin eher die Ausnahme als die Regel. Würden mehr Flughafenbetreiber einen solchen Weg beschreiten, so dürften Kosten langfristig sinken und gleichzeitig ein klimaneutraler Aufenthalt gewährleistet werden. Denn neben dem Eliminieren von Emissionen während des Flugs sollten wir auch an den Weg zum und den Aufenthalt am Flughafen denken.
Via Wired