Schauen wir an die weltweiten Küsten, so gab es dieses Jahr ein großes Problem. Durch den Klimawandel und den weitreichenden Eingriff der Menschen in die Natur bleichten auch 2020 viele Korallen aus, der (temporäre) Lebensraum von 25 Prozent aller Meereslebewesen schrumpfte also immer weiter zusammen. Aber wie lassen sich die für die Natur wichtigen Riffe nachhaltig retten oder gar noch vergrößern?
Diese Frage stellen sich Forscher:innen weltweit. Ein weiterer vielversprechender Ansatz bietet möglicherweise die Veränderung der Korallen-Gene. Der Einsatz von CRISPR wird bereits in vielen Bereichen in Erwägung gezogen, ein erster Versuch zeigt jetzt, dass bei Korallen das Verändern von Genen zu einer besseren Widerstandsfähigkeit führen könnte.

Konkret fragten sich die Forscher:innen inwieweit Korallen hitzeresistenter werden könnnen. Denn manche Nesseltiere halten extremere Umgebungen aus als andere. Dazu wurden befruchtete Eizellen der Korallen entnommen und mit CRISPR manipuliert. Ein Gen, welches bei anderen Lebewesen eine wichtige Rolle für die Reaktion auf Hitze spielt, wurde dabei entfernt und die Eizellen wieder zurück ins Wasser gelegt.
Dann wurde das Ergebnis untersucht. Entwickelten sich die Larven in 27 Grad Celsius warmen Wasser, so überlebten die meisten Tiere. Erhöhte man dagegen die Temperatur minimal auf 34 Grad Celsius, dann starben viele Larven. Natürliche “unbearbeitete” Larven überleben dagegen eher im wärmeren Wasser, ein Beweis, dass die Forscher auch hier das Gen gefunden hatten.

Trotzdem bleibt weiterhin offen, ob die Genmanipulation von Korallen tatsächlich eine Lösung ist. Die sich verändernden Temperaturen sind zwar ein großes Risiko für die Tierchen, trotzdem gibt es auch anderswo Gefahren. Da wären beispielsweise die Verschmutzung der Ozeane und die Zunahme der Fischerei. Wie immer liegt die Lösung also nicht direkt auf der Hand.
Sollte sich aber hier dennoch ein mögliches Einsatzgebiet auftun, dann könnten katastrophale Korallenbleichen, wie beispielsweise 2016 als 30 Prozent der Korallen des Great Barrier Reef starben, der Vergangenheit angehören. Trotzdem dürften noch weitere Jahre und Studien vergehen, bis die Technik tatsächlich angewandt wird.
via Medium