Auf dem Markt der smarten Speaker wird es langsam eng. Mehr und mehr Hersteller stürzen sich aufs Smart Home und damit sind beileibe nicht nur Amazon, Apple, Google und Microsoft gemeint, die jeweils ihre eigenen Sprachassistenten am Start haben. Immer mehr Dritthersteller sind mit von der Partie und einer davon ist Archos.
Die Franzosen von Archos sind in diesem Smart-Home-Spiel schon längst alte Hasen: Bereits 2013 berichteten wir über die Connected-Home-Ansätze des Unternehmens. Auch mit smarten Lautsprechern hat man es bereits versucht: Der Archos Hello setzt auf ein vollwertiges Android, verzichtet aber auf ein Display.
Mit Display hingegen sind die beiden Geräte ausgestattet, die Archos heute angekündigt hat. Die neue Produktfamilie nennt sich „Mate“ und setzt nicht auf den Google Assistant, sondern auf den größten Konkurrenten — Alexa von Amazon.
Gleich zwei Modelle hat man sich dabei ausgedacht, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen. Das kleinere der beiden besitzt ein fünf Zoll großes Display, das zweite Device setzt auf eine Bildschirmdiagonale von sieben Zoll. Zu den technischen Daten kann man in der Pressemitteilung Folgendes lesen:
Beide Geräte sind mit HD-Display, einem omnidirektionalen Sound-System für präzise Hi-Fi Klangqualität, einem Quad-Core Prozessor, Bluetooth und Wifi-Konnektivität, mit einer 5 MP Kamera sowie zwei Mikrofonen ausgestattet. Die 5-Zoll-Version bietet ein 1.500 mAh Akku, während die 7-Zoll-Variante über 3.000 mAh Akkuleistung verfügt.
Dass man sich beim Namen „Mate“ bedient, hat in diesem Fall ganz sicher nicht mit den gleichnamigen Smartphones von Huawei zu tun, sondern dürfte schlicht damit zusammenhängen, dass „Mate“ das englische Wort für „Kumpel“ ist. Ein smarter, ansprechbarer Kumpel fürs Wohnzimmer — würde ja durchaus passen.
Archos spricht von einem Design, welches auf „edle Materialien“ setzt und „zeitlos elegant“ wäre. Aber bei sowas bilden wir uns unsere Meinung ja gerne selbst, also werft mal einen Blick auf die beiden Modelle:
Was die Form, das Holz-Element oben und generell das Schwarz-Weiß-Design angeht, wirkt das Teil für mich fast schon ein wenig Retro und erinnert an Designs aus den siebziger Jahren. Das andere Modell erinnert von der Form her eher an ein handelsübliches Smartphone. Das Display kommt hierbei hochkant zum Einsatz und ist mit fünf Zoll sogar schon ein wenig kleiner als aktuelle Smartphones.
Stilistisch gefallen mir sowohl das runde als auch das kantigere Device eigentlich ganz gut, aber die Optik ist natürlich einer von mehreren Punkten, auf die man bei der Anschaffung eines Smart Speakers achtet. „Smart Speaker“ ist hierbei eine Bezeichnung, die den Geräten nicht ganz gerecht wird, denn aufgrund der verbauten Displays habt ihr natürlich mehr Möglichkeiten als bei einem reinen smarten Lautsprecher.
In der Pressemitteilung werden wortreich verschiedene Anwendungen aufgelistet, die mit den Mate-Geräten durchführbar sind. Muss ich euch aber hier nicht alles auflisten, denn dass ein Alexa-unterstütztes Device euch auf Kommando wecken, das Wetter vorhersagen, Musik abspielen oder das Smart Home steuern kann, wisst ihr selbst.
All das ist natürlich mit den beiden Mate-Teilen ebenfalls möglich. Dazu kommen dann Anwendungen, die davon profitieren, dass ihr ein eingebautes Display habt. So werden also Video-Calls möglich, ihr könnt euch beim Kochen die passenden Rezept-Tutorials anzeigen und vieles mehr.
Gibt es einen Vorteil gegenüber den Amazon-eigenen Echo-Geräten? Vielleicht, denn die beiden verbauten Akkus lassen hoffen, dass ihr die Dinger auch mobil nutzen könnt. Vom Funktionsumfang her scheinen die beiden Gerätschaften identisch zu sein, so dass ihr euch also lediglich am Preis oder Formfaktor orientieren müsst.
Apropos Preis: Ab Oktober sollen beide Mate-Assistenten von Archos verfügbar sein, wobei dann der günstige für 129 Euro zu haben sein wird. Der Preis für das teurere Modell wurde leider noch nicht genannt. Bis Oktober vergeht natürlich noch eine ganze Masse an Zeit — Zeit, die andere Anbieter dafür nutzen werden, in der Zwischenzeit auch ihre Modelle in den Handel zu bringen. Warten wir mal ab, welche Chance die Archos-Hardware dann noch am Markt hat.