Nach Audi, Volkswagen und Daimler, steht offenbar auch BMW kurz davor eine umfangreiche Strategie fuer zukuenftige Elektroautos vorzustellen. BMW-Chef Harald Krueger will, wenn man einem Bericht des Handelsblatt Glauben schenkt, bereits Ende September ein umfangreiches Programm waehrend einer Aufsichtsratsitzung vorstellen und damit einen Strategiewechsel erzwingen.
BMW „elektrifiziert“ in die Breite
Fuer den aufmerksamen Beobachter der Industrie mag diese Entwicklung nicht wirklich ueberraschend sein, auch wenn sich bei vielen Journalisten die Behauptung, dass die deutsche Autmobilindustrie den Anschluss verpasst hat, hartnaeckig haelt. Bereits im Juli gelangten in einem umfangreichen Leak, erste Bilder der 2018er Version der 3er BMWs an die Oeffentlichkeit. Die Kollegen von Auto Express berichteten darin u.a., dass man mit dem BMW 330e dann einen Plug-In Hybriden vorstellt, der neben einer weiterentwickelten Version des bekannten 2 Liter Verbrenners, auch einen 87 PS starken Elektromotor verpasst bekommt. Zum Start der aufgefrischten Modellreihe, soll dieser dann verfuegbar sein und dann wohl als Basis fuer den Elektro-3er dienen. Dem wird dann ein maechtiger 90kWh Akkupack verpasst, was fuer Reichweiten um die 500km genuegen duerfte.
BMW i3 und i8 sind einfach zu teuer
Wie ich bereits sagte, die Kehrtwende erstaunt nicht, ist aber auch ein Eingestaendnis, dass man mit seiner bisherigen Strategie ein wenig daneben lag. Zwar ist der BMW i3 wohl eines der erfolgreichsten Elektroautos der dt. Industrie, aber er ist vor allen Dingen auch richtig teuer. 36 150 Euro kostet der i3 mit einer rein elektrischen Reichweite von ca. 300km. Wie gesagt, ziemlich nackend. Wer dann bei der Ausstattung noch ein wenig aufstockt, der findet sich schnell bei weit mehr als 40 000 Euro wieder. Ein Umstand, der auch auf die nicht gerade guenstig zu produzierende Kohlefaser-Plattform zurueckzufuehren ist.
Aber genau das geht man ja jetzt mit elektrischen 3ern und einem E-X4 an.
Vorstand-Roulette soll Wende abbilden
Um BMWs Kehrtwende auch innerhalb des Konzerns zu manifestieren, soll der Vorstand nach Angaben des Handelsblatt ebenfalls umgebaut werden. Der Vertrieb von BMW und Mini wird endlich zusammengefuehrt und der ehemalige Vertriebschef Nicolas Peter, wird neuer CFO. Eine gute Entscheidung!
BMW muss jetzt langsam mal die Schaefchen auf die Weide schicken bzw. seine Flaggschiffe, und dazu gehoert die 3er Serie ja ganz klar, neu aufstellen. Ja, man hat mit der i-Serie als erster Hersteller auf dem heimischen Markt reagiert, aber sieht nun endlich ein, dass dies nicht einmal ansatzweise genuegt.
Teslas Strategie, eine konventionelle Plattform mit moeglichst vielen „Laptop-Akkus“ zu bestuecken, scheint den Muenchenern mehr zu imponieren, als eine radikale Plattform wie den i3 zu optmieren.