Auch, wenn wir bei einer Messe wie der CES zumeist die aktuell vorgestellten Devices im Fokus haben, blicken Hersteller ebenso wie die Medien bei solchen Veranstaltungen gerne ein bisschen in die Zukunft. Das gilt auch für Lenovo, die durchblicken ließen, dass sie vielleicht schon in diesem Sommer ein Smartphone auf den Markt bringen möchten, welches auf die Project Tango-Technologie von Google setzt.
Über Project Tango haben wir ja auch bereits vielfach berichtet und warten noch auf das erste frei erhältliche Smartphone mit dieser besonderen Kamera-Technologie. Dank Project Tango können in Echtzeit 3D-Modelle erstellt und komplette Räume erfasst werden, man kann in Indoor-Locations navigieren und auch im Bereich Augmented Reality eröffnen sich durch Project Tango neue Möglichkeiten.
Wenn alles glatt geht, werden wir das noch namenlose Smartphone von Lenovo mit Project Tango an Bord noch in diesem Sommer offiziell vorgestellt bekommen. Die Chinesen arbeiten zu diesem Zweck eng mit Google zusammen und auch Qualcomm ist involviert – der Halbleiter-Gigant wird den passenden Snapdragon liefern, der natürlich bestmöglich auf die Technologie abgestimmt sein soll.
Um auch heute noch im extrem konkurrenzgetriebenen Smartphone- und Tablet-Bereich Neuland betreten zu können müssen wir bei unseren Innovationen auch eventuelle Risiken eingehen – das ist die einzige Möglichkeit, den Umgang und die Nutzung von mobiler Technologie maßgeblich zu verändern. Gemeinsam mit Google brechen wir bisher voneinander isolierte Bereiche auf, da wir über die Grenzen mobiler Hardware und Software hinweg arbeiten. Chen Xudong, Senior Vice President und President, Mobile Business Group von Lenovo
Jetzt sind auch die App-Entwickler gefragt
Neue Technologien auf dem Smartphone leben aber natürlich auch von den Anwendungs-Szenarien. Vieles ist mit Project Tango denk- und machbar, aber dazu müssen auch die entsprechenden Apps verfügbar sein. Mittlerweile sollen schon über 5000 Entwickler eigene App-Projekte erarbeiten, aber das ist Lenovo und Google noch nicht genug: Ab heute und bis zum 15. Februar 2016 können Entwickler auf dieser Seite ihre App-Vorschläge für Project Tango einreichen. Mit ein bisschen Glück übernimmt Google dann sogar die Finanzierung der Entwicklung und wenn dann alles glattgeht, können diese Anwendungen dann auch schon auf dem Lenovo-Smartphone zum Einsatz kommen.
In technischer Hinsicht verriet man ansonsten noch nicht wirklich viel: Neben der Project Tango-Technologie setzt man auf einen nicht näher bezeichneten Snapdragon-Prozessor von Qualcomm, außerdem soll das Gerät kleiner als 6,5 Zoll sein und weniger als 500 Dollar kosten. Das endgültige Design steht auch noch nicht fest, so dass im Rahmen der CES auch noch kein vorzeigbares Vorserienmodell zu sehen war. Läuft weiterhin alles so, wie sich die Unternehmen das vorstellen, könnte ein weltweiter Launch bereits im Sommer dieses Jahres erfolgen, auch in Deutschland wäre das Smartphone demnach erhältlich.