Es ist Juni 2021 und damit ein weiterer Monat im Fokus von Pride. Das nutzen natürlich auch wieder viele Unternehmen zu ihrem Vorteil, ein Grund, weshalb wir inzwischen überall erneut bekannte Markenlogos in Kombination mit Regenbogenfarben sehen. Aber wieweit sind wir bei der Fairness gegenüber Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinschaft tatsächlich?
Forscher:innen der Universität von Michigan und der Temple Universität haben sich zu Beginn des Jahres angesehen, wie fair es gegenüber Menschen, die sich als Teil von LGBTQ+ identifizieren, zugeht. Die Ergebnisse sind nach wie vor nicht sonderlich positiv. Im Technologie-Bereich gibt es weiterhin Diskriminierung und Ungleichheiten.

Die Wissenschaftler:innen fundieren ihre Ergebnisse auf Daten aus fünf Domänen von 21 verschiedenen MINT-Gesellschaften. Insgesamt mehr als 25.000 Menschen waren dadurch Teil der Studie, vier Prozent hiervon identifizierten sich als Teil von LGBTQ+. Der Report zieht dabei ein trauriges Fazit: „LGBTQ-MINT-Fachkräfte erlebten eher Karriereeinschränkungen, Belästigung und berufliche Abwertung als ihre nicht LGBTQ gleichaltrigen Kollegen.“
Gleichzeitig werden solche Diskriminierungen seltener als in anderen Gruppen gemeldet, obwohl knapp 50 Prozent der LGBTQ+-Arbeitnehmer bereits derartige erfuhren. Trotzdem ist hier noch lange nicht Schluss. Auch Künstliche Intelligenz ist meist bei queren Personen noch parteiisch, in Bewerbungsprozessen sind Mitglieder der Community ebenfalls benachteiligt.

Die Forscher:innen geben MINT-Arbeitgebern deswegen ein paar wirklich gute Empfehlungen mit: „MINT-Arbeitsplätze müssen den LGBTQ-Status in ihre umfassenden Bemühungen Vielfalt und Inklusion einbeziehen und LGBTQ-Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich zu vernetzen und Unterstützung voneinander und von der Unternehmensführung zu erhalten (beispielsweise durch LGBTQ-Mitarbeitergruppen). [Außerdem muss sichergestellt werden], dass LGBTQ-Personen Zugang zu allen formellen und informellen Leistungen haben, die auch ihre Nicht-LGBTQ-Kollegen genießen.“
Eigene Meinung:
Wir leben im Jahr 2021, es ist meiner Ansicht nach in unserer Gesellschaft ein großes Versäumnis, wenn wir nicht jeden Menschen gleich sehen. Wieso muss man als heterosexuelle weißer Mann geboren werden, um vielerorts die größten Vorteile zu genießen? Es bedarf in der Zukunft deutlich mehr Anstrengungen, um bisher noch bestehende Barrieren aufzubrechen und jedem Mann, jeder Frau und jeder Person, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlt, einen angemessenen Arbeitsplatz zu bieten.
Via The Next Web