Mit dem immer näher kommenden Ende der Ausgangs- und Reisebeschränkungen entdecken die Deutschen sicher wieder spätestens 2022 die Lust auf die Ferne. Dann dürften auch wieder mehr und mehr Passagierflugzeuge in alle Himmelsrichtungen starten und Reisende an ihre weltweiten Ziele bringen. Doch wie kann man das Fliegen allgemein noch nachhaltiger gestalten?
Diese Frage stellt sich in Zeiten des Klimawandels natürlich auch die Lufthansa. Zwar geht es dem Konzern im Moment nicht besonders gut, trotzdem denkt man weiterhin an die Zukunft. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Chemiekonzern BASF hat man nun eine Methode entwickelt, um den Treibstoffverbrauch in naher Zukunft um bis zu drei Prozent zu senken.

Grundlage dafür bildet ein Oberflächenfilm, der der Haut des Haifischs nachempfunden ist. Denn gerade in der Natur haben sich viele Arten so entwickelt, damit sie möglichst gut überleben können. Beim Hai sorgt die Hautstruktur für das möglichst effizient Fortbewegen im Wasser, übertragen lassen soll sich das jetzt auch aufs Flugzeug. Für den Test wurde erstmals eine Transportmaschine des Typs Boeing 777F mit dem Oberflächenfilm ausgestattet.
Durch die Anbringung der Folie an strömungsrelevanten Stellen soll sich die Reibung um circa ein Prozent vermindern. In der Folge könnten 3.700 Tonnen Kerosin und damit 11.700 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Und das pro Jahr! Die Lufthansa verdeutlicht, dass 48 Flüge von Frankfurt nach Shanghai so kompensiert werden können.

Bisher steht man noch ziemlich am Anfang, die hohe Einsparung lässt sich aufgrund der anderen Bauform zunächst nur bei Frachtflugzeugen erzielen. Vorangegangene Tests mit einer Boeing 747–400 zeigten aber bereits das Potenzial im Linienverkehr. 500 Quadratmeter an Folie sorgte für eine Einsparung der Emissionen um 0,8 Prozent. In Zukunft hofft man die drei Prozent zu erreichen.
Eigene Meinung:
Das Beispiel der Lufthansa zeigt, dass wir uns nach wie vor die besten Tipps aus dem Tierreich abschauen können. Jahrtausende an Evolution haben dafür gesorgt, dass viele Lebewesen inzwischen Eigenschaften besitzen, die bei der Entwicklung von robusteren und nachhaltigeren Materialien unterstützen können. Ich bin gespannt, in welche Richtung das Haifisch-Projekt gehen wird.