Lytro hat klare Ambitionen – sie wollen ein führendes Unternehmen im Bereich Virtual Reality sein. Zumindest haben sie jetzt neue Hardware um es allen zu beweisen. Die Firma hat nämlich eine völlig neue Art von Kamera entwickelt: die Lytro Immerge. Sie ist speziell dafür designet worden, Material für Video und Virtual Reality Erfahrungen zu erfassen.
Sie sieht aus wie ein Alien Wasserball auf einem eleganten Stativ und hat hunderte von kleinen Linsen und Bildsensoren verbaut, alles nur, um das perfekte Lichtfeld zu erfassen. Jeder dieser Sensoren ist eine 360° Kamera, die alle auf fünf verschiedenen Ebenen verteilt sind. Die Kamera nimmt das gesamte Lichtfeld um sich herum auf. Das bedeutet, sie erfasst alle Lichtstrahlen um sich herum, Farbe, Intensität und auch die Richtung, aus der sie kommen. So kann ein ganzes sphärisches Panorama erschaffen werden.
Die Lytro Immerge ist nicht nur eine Kamera, es ist vielmehr ein komplettes Ende-zu-Ende Virtual Reality Gerät, das eine Kamera, einen Server, Bearbeitungswerkzeuge, Streaming aus der Cloud und eine App für VR Kopfhörer beinhaltet. Sie wird bedient über Mobilgerät bedient, sodass der Kameramann sie fernsteuern kann und dabei nicht im Bild zu sehen ist.
This is the first light-field-powered system for creating cinematic quality live-action VR. Nobody has thought about this end to end — from camera to storage to post-production to playback.
Basierend auf den technischen Daten der Immerge, hat Lytro da etwas ganz Besonderes erschaffen, dass mit nichts aus dem Bereich 360° Videoaufnahme zu vergleichen ist. In dem aufgenommenen Panoram kann sich der Betrachter in alle Richtungen wenden, oder es kann ein beliebiger Blickwinkel auf die Szenerie ausgegeben werden. Laut Lytro ist es zudem schon bei der Aufnahme möglich, Realfilm und Computergrafik (CG) zu kombinieren. Natürlich geht das mit herkömmlichen Materialien auch, nur braucht man dafür computergenerierte Aufnahmen. Der Nutzer kann sogar auswählen, in welchem Radius er die Welt sehen will. Manche fänden es vielleicht angenehmer eine 180° Sicht zu haben, anstatt voll 360°.
Die Menge der Daten, die die Kamera erfasst, ist enorm. Der Server ist zwar groß, kann aber auch nur eine Stunde Bildmaterial speichern. Lytro erstellte eigens entwickelte Bearbeitungstools und Plug-Ins, die mit bestehende Bearbeitungsprogrammen wie Nuke, Final Cut Pro oder Avid Media Composer kompatibel sind. Die Aufnahmen lassen sich mit einer mitgelieferten Software für die Wiedergabe der Lichtfeldaufnahmen etwa auf einer VR-Brille wie die Oculus Rift, Google Cardboard oder die Microsoft HoloLens übertragen.
Wer jetzt schon anfängt zu jubeln, sollte sich lieber wieder setzen. Die Immerge ist zwar unendlich geil, aber auch richtig teuer! Anfang 2016 soll sie verfügbar sein und das gesamte System wird “einige hundertausend Dollar” kosten. So ist die Kamera eher etwas für professionelle Studios, die sich mit Virtual Reality beschäftigen, als den Ottonormalverbraucher. Allerdings sagt Lytro, dass man sich die Immerge auch für einen geringeren Preis mieten könnte.
Quelle: mashable