Der 5G-Hype-Train nimmt so gaaaanz allmählich Fahrt auf bei uns. In ersten Regionen ist das flotte Netz bereits angeknipst, auch wenn erst einmal nur eine Handvoll Menschen davon profitieren in Deutschland. 2021 dürfte sich diesbezüglich aber einiges tun und während sowohl Privatpersonen als auch Politik und natürlich Industrie laut nach 5G schreien, gibt es auch Leute, die gar nicht so glücklich darüber sind, dass der Planet nun mehr und mehr mit entsprechenden Sendemasten überzogen wird.
Die NASA und die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) gehören zu diesen Skeptikern und das aus einem Grund, der mir bislang nicht so wirklich klar war: Das 5G-Netz könnte verhindern, dass Wetterberichte so präzise vorher gesagt werden, wie wir es aktuell gewohnt sind. Genauer gesagt gehen die Wetter-Experten davon aus, dass die Vorhersagen „dank“ 5G auf den Stand von 1980 zurückfallen könnten, was die Genauigkeit angeht. In Zahlen ausgedrückt hieße das, dass ein Hurrikan zwei bis drei Tage später prognostiziert werden könnte als bislang und die Vorhersagen um etwa 30 Prozent ungenauer würden.
Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern und in der Tat waren Wetterberichte damals eher was, bei dem man sich die Frage stellte, ob die ihre Prognosen auswürfeln. Schlimmstenfalls könnte es passieren, dass man einen Hurrikan oder ein anderes Unwetter nicht mehr richtig vorhersagen könnte und dadurch Leute nicht rechtzeitig aus ihren Häusern evakuiert werden. Ganz hart und platt ausgedrückt hängen also sogar Menschenleben am Wetterbericht.
Wieso beeinträchtigt 5G den Wetterbericht? Das hängt mit den Frequenzen zusammen: Eine der wichtigsten Funkfrequenzen für schnelle 5G-Millimeterwellen-Netzwerke ist das 24-GHz-Band – und das liegt empfindlich nahe an den Frequenzen, mit denen die Wettersatelliten Wasserdampf beobachten. Durch diese Beobachtung werden Wetterveränderungen erkannt und die Signale des Wasserdampfs und des 5G-Funks könnten sich hier ins Gehege kommen und somit die Messungen verfälschen.
Die 5G-Technologie wird natürlich laufend weiter entwickelt und so hoffen Experten in den USA, dass — wie auch bereits geschehen — der Emissionspegel von 5G weiter gesenkt werden kann. Die Wetter-Profis u.a. bei der NASA warnen jedoch davor, dass diese geringen Verbesserungen noch lange nicht ausreichen würden, um weiterhin exakte Wettermessungen garantieren zu können.
Wir hier in Europa sind davon erst einmal eh nicht betroffen, da wir es hier mit deutlich niedrigeren Frequenzen zu tun haben. Während in den USA Frequenzen im 24GHz-Bereich zum Einsatz kommen, liegen wir hier unterhalb von 5 GHz. Dennoch eine unschöne Problematik, die wir unbedingt im Auge behalten sollten.
via Wired und sciencemag.org