Es ist immer so eine Sache mit der Marktforschung: Wie repräsentativ ist eine Umfrage tatsächlich, welches Klientel wurde befragt usw. Daher sage ich schon mal vorweg, dass ihr das Ergebnis der Analyse, um die es hier gehen soll, mit ein wenig Vorsicht betrachten solltet.
Verto Analytics hat sich nämlich für seine Umfrage 6.000 US-Amerikaner über 18 Jahre vorgeknöpft und sie danach befragt, ob sie in den nächsten 6-24 Monaten planen, von einem Windows-Desktop-PC bzw. -Notebook zu einem Mac zu wechseln bzw. von einem Mac auf eine Windows-Maschine.
Das ernüchternde Ergebnis für Microsoft: 21 Prozent aller Windows-Notebook-Besitzer in dieser Umfrage können sich vorstellen, in nächster Zeit einen Mac ins Haus zu holen. Für diejenigen mit Windows-Desktop-PC ist die Wechselwilligkeit noch höher: Hier sagen sogar 25 Prozent der Befragten, dass sie sich nächstes Mal für Apple entscheiden würden. Angesichts eines Marktanteils von lediglich circa 7 Prozent auf dem PC-Markt würde das dafür sprechen, dass Apple in absehbarer Zeit fundamental zulegt.
Umgekehrt sind die Mac-Nutzer denkbar zufrieden mit ihren Kisten: So gaben satte 98 Prozent der Nutzer an, dass sie sich in der gleichen Zeitspanne, also in den nächsten 6-24 Monaten, erneut für Technik aus Cupertino entscheiden würden. Auffällig ist dabei, dass vor allem die zahlungskräftigsten Windows-Nutzer (150 000 Dollar oder mehr pro Jahr) mit einem Wechsel liebäugeln, direkt gefolgt von denen, die finanziell am schwächsten aufgestellt sind (20 000 Dollar oder weniger pro Jahr). Hier könnte man davon ausgehen, dass es sich um Schüler und Studenten handelt, die a) zahlungskräftige Eltern hinter sich wissen, oder b) davon ausgehen, selbst bald gut dotierte Jobs inne zu haben.
In dieser Grafik seht ihr auch, dass genau in der Mitte bei den Jahreseinkommen zwischen 30 000 und 40 000 US-Dollar der Wunsch zu Wechseln am wenigsten ausgeprägt ist. Lediglich sieben Prozent der Umfrageteilnehmer können sich diesen Wechsel zu Mac vorstellen.
Diese Umfrageergebnisse passen zumindest auf den allerersten, flüchtigen Blick auch zu den Quartalszahlen von Microsoft und Apple: Während bei Apple die Umsätze angezogen sind auf fast sechs Milliarden Dollar, sind sie bei Microsoft auf „nur“ 1,1 Milliarden Dollar eingeknickt. Diese Gegenüberstellung ist natürlich nicht ganz fair, denn schließlich ist Windows deutlich weiter verbreitet und das nicht, weil Microsoft so viel Hardware vertickt, sondern weil man sich auf seine mächtigen Partner wie Lenovo, HP, Dell, ASUS und viele mehr verlassen kann.
Nochmal: Geht jetzt bitte nicht davon aus, dass diese Umfrage genau so repräsentativ betrachtet werden kann, wie sie sich gibt. Es ist wenig darüber bekannt, wie genau die Befragung durchgeführt wurde und ob diese 6.000 Menschen auch die USA repräsentativ abbilden. Es ist ja nicht einmal bekannt, wie viele Befragte es jeweils im Apple- und im Windows-Lager gibt, oder wie die exakte Fragestellung lautete.
Dennoch: Während unter den Apple-Nutzern fast schon von Nibelungentreue die Rede sein kann, sieht die Lage umgekehrt bei den Anhängern des Betriebssystems von Microsoft komplett anders aus. In Redmond wird man sich deswegen vermutlich keine grauen Haare wachsen lassen, denn das Feedback auf Surface Laptop und Surface Pro kann sich ja durchaus sehen lassen.
Quelle: Verto via Futurezone.at