Vor wenigen Tagen hat Facebook neue Quartalszahlen veröffentlicht. Seit Mark Zuckerberg sich die Dienste des WhatsApp-Teams für schlappe 19 Milliarden Dollar gesichert hat, weisen diese Quartalszahlen auch WhatsApp-Ergebnisse auf und dort war zuletzt noch von 900 Millionen aktiven Nutzern die Rede. Schon da muss der nächste große Meilenstein aber zum Greifen nah gewesen sein, denn jetzt verkünden Mark Zuckerberg und auch WhatsApp auf dem eigenen Blog, dass man die Marke von einer Milliarde monatlichen Nutzern geknackt habe!
Zuckerberg klopft den Machern natürlich auf die Schulter, aber er lässt natürlich auch selbstbewusst durchblicken, was sich speziell seit der Übernahme durch Facebook getan hat: Die Telefon-Funktion wurde eingeführt, die jährliche Gebühr abgeschafft und die Nutzer-Basis verdoppelt. Außerdem wirft er einen Blick in die Zukunft der Plattform:
WhatsApp’s community has more than doubled since joining Facebook. We’ve added the ability for you to call loved ones far away. We’ve dropped the subscription fee and made WhatsApp completely free. Next, we’re going to work to connect more people around the world and make it easier to communicate with businesses. Mark Zuckerberg, Facebook
Auch WhatsApp-Kopf Jan Koum selbst zeigt sich natürlich äußerst erfreut über den jüngsten Erfolg und untermauert das Knacken der Milliardengrenze mit weiteren beeindruckenden Zahlenspielen – so werden sage und schreibe 42 Milliarden Nachrichten täglich verschickt, 250.000 Videos und 1,6 Milliarden Fotos. Die Nutzer tummeln sich in einer Milliarde Gruppen, kommunizieren in aktuell 53 unterstützten Sprachen und aktuell sind 57 Ingenieure für diesen Erfolg verantwortlich. So sieht das grafisch aufbereitet aus:
Immer wieder sah sich WhatsApp in der Vergangenheit Kritik ausgesetzt: Bei der Übernahme durch Facebook gab es große Kritik, ebenso beim Theater um die Bildrechte, Verstöße gegen Datenschutzgesetze und ungefragt erfolgte Telefon-Mitschnitte. All das sorgte immer dazu, dass sich im Netz viele der Kritiker öffentlich von WhatsApp abwandten – oder es zumindest ankündigten. Gerade bei der “Ich lösche die WhatsApp-Anwendung, weil es jetzt zu Facebook gehört”-Fraktion war es schon ein wenig skurril, dass man diese Ankündigungen oftmals wo las? Genau, bei Facebook.
Dennoch profitierte die Konkurrenz von diesen Kritikpunkten, die sich bei WhatsApp immer wieder fanden. Bei der Übernahme durch Facebook vor zwei Jahren waren es im wesentlichen Threema und Telegram, die als sichere Alternativen regen Zuspruch von abwanderungswilligen WhatsApp-Überläufern erfuhren.Lesenswert: Top 10 Alternativen zu WhatsApp
Eine ähnliche Welle der Kritik dürfen wir wohl erwarten, wenn offiziell bekanntgegeben wird, dass die WhatsApp-Daten mit denen von Facebook verknüpft würden – erste Anzeichen für eine solche Verknüpfung gibt es ja bereits. Übrigens erklärte Mark Zuckerberg seinerzeit, dass er WhatsApp erst dann durch Werbung monetarisieren möchte, wenn man die eine Milliarde Nutzer knackt – wir dürfen also gespannt sein, wie die nächsten Schritte konkret aussehen werden.
Kritik hin oder her: WhatsApp hat jeden noch so großen Shitstorm immer mit noch weiter steigenden Nutzerzahlen beantworten können und dieser neue Meilenstein signalisiert ganz klar, dass WhatsApp unter der Regie von Facebook noch jede Menge vor hat und sich bestens aufgestellt zeigt gegenüber der Konkurrenz. Wir gratulieren WhatsApp/Facebook zum Knacken der Milliarden-Marke und werden auch die weiteren Schritte aufmerksam verfolgen. Dieses abschließende Zitat vom WhatsApp-Blog darf die Konkurrenz wohl getrost als Kampfansage verstehen:
Auch, wenn wir jetzt diesen Erfolg feiern, bleibt unser Fokus derselbe. Unser Team arbeitet weiterhin jeden Tag daran, die Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Einfachheit von WhatsApp zu verbessern. Wir sind glücklich darüber, wie weit wir gekommen sind. Aber jetzt ist es Zeit, weiter zu arbeiten – es gibt noch 6 Milliarden Menschen, die wir auf WhatsApp haben möchten und dafür gibt es noch viel zu tun. WhatsApp-Blog
Quelle: Mark Zuckerberg und WhatsApp via Engadget