Sieht so aus, als gehe Daimler jetzt “all in” bei der Elektromobilität: In Sindelfingen äußerte sich nämlich Dieter Zetsche, Daimler-Mastermind und Vorstandsvorsitzender, zu den entsprechenden Plänen seines Unternehmens:
Bis 2022 werden wir das gesamte Produkt-Portfolio von Mercedes-Benz elektrifizieren. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG
Binnen der nächsten fünf Jahre möchte das Unternehmen also dafür sorgen, dass alle Modelle auch als reine Stromer, als Hybrid- oder Mild-Hybrid-Fahrzeuge angeboten werden können. Die Planung sieht derzeit vor, dass sich 50 Autos mit Elektroantrieb in der Pipeline befinden, von denen immerhin zehn Modelle als reine Elektrofahrzeuge geplant seien.
Dabei will man sich aber noch nicht so schnell völlig von den Verbrennungsmotoren verabschieden: Die herkömmlichen Modelle mit klassischem Antrieb werden auch in den nächsten Jahren als Rückgrat des Unternehmens weiter wichtig sein. Somit versucht Daimler den Spagat zwischen der alten und der neuen Technologie.
Lediglich beim Smart gibt man — im übertragenen Sinne — mehr Gas: Schon ab 2020 soll sich diese Daimler-Marke ausschließlich auf elektronische Antriebe beschränken. Bei Mercedes-Benz plant Daimler, dass man beim Absatz bis 2025 zumindest schon mal auf einen Wert von 25 Prozent an rein elektronischen oder hybriden Modellen kommt.
Diese Planung geht davon aus, dass man in den nächsten Jahren auch von sinkenden Batterie-Kosten profitieren könne. Damit würde die Produktion dieser Autos dann bis 2015 preislich das gleiche Niveau erreichen wie die Herstellung eines Wagens mit Verbrennungsmotor.
Auch bei Daimler ist man somit bestens aufgestellt für die Zukunft und auch gewillt, diesen Wandel jetzt konsequent in Angriff zu nehmen. So mancher wird wieder auf Tesla und Co verweisen und dem deutschen Autohersteller vorwerfen, sich der Elektromobilität zu spät oder nicht entschlossen genug zugewandt zu haben. Ich glaube aber, dass das Unternehmen auch in Zukunft ein gewichtiges Wörtchen mitreden wird auf dem Automobilmarkt und ganz gut damit fährt, den Schritt vom Verbrenner zu elektrischen Fahrzeugen nicht übers Knie zu brechen.