Stück für Stück traut sich Xiaomi mehr nach Europa — das lässt sich ja bereits seit Jahren beobachten. Jetzt haben die Chinesen das kürzlich erst im Heimatland vorgestellte Mi 9 auch uns Europäern präsentiert und das — wie es sich gehört — im Rahmen des Mobile World Congress in Barcelona. Das Flaggschiff ist technisch stark genug bestückt, so dass man sich nicht hinter der Android-Konkurrenz von Samsung oder Huawei verstecken muss, kostet dabei aber deutlich weniger: Ab 449 Euro wird das Mi 9 in der Version mit 6 GB RAM und 64 GB Speicher zu haben sein, die Version mit 128 GB Speicher kostet 499 Euro.
Damit halbiert man ziemlich exakt den Preis, den ihr bei Samsung fürs Flaggschiff hinlegen müsst und natürlich hofft Xiaomi darauf, dass sich das in Europa mehr und mehr Menschen durchrechnen. Hier sind die wichtigsten Specs des Mi 9 im Überblick:
- Display: 6,39 Zoll Bildschirmdiagonale, 2.280 x 1.080 Pixel Super AMOLED im 19:9 Format, HDR10, DCI-P3, geschützt durch Corning Gorilla Glass 6
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 855 mit acht Kernen (1 x 2,84 GHz Kryo 485, 3 x 2,42 GHz Kryo 485 und 4 x 1,8 GHz Kryo 485)
- GPU: Adreno 640
- RAM: 6 GB bzw. 8 GB
- Speicher: 64, 128 oder 256 GB (UFS 2.1)
- Betriebssystem: Android 9.0 Pie mit MIUI 10 als Oberfläche
- Triple-Hauptkamera: 48 MP (f/1.75) + 16 MP (f2.2) + 12 MP (Telephoto) Megapixel
- Frontkamera: 24 Megapixel
- Akku: 3.300 mAh
- Konnektivität: Dual-SIM, Bluetooth 5.0, Wi-Fi 802.11 ac, GPS, NFC, USB Typ-C, 4G LTE
- Besonderheiten: Fingerabdruckscanner ins Display integriert, 27 Watt-Schnellaufladung, Wireless Charging mit 20 Watt
- Maße/Gewicht: 155 x 75 x 7,61 mm, 173 Gramm Gewicht
Snapdragon 855, Triple-Cam, besonders schnelles Aufladen und ein ins Display integrierter Fingerabdrucksensor: All das lässt schon auf ein Spitzen-Smartphone schließen und hängt in der Tat nicht weit hinter dem zurück, was Samsung mit seinem Galaxy S10 auffahren kann. Klar also, dass sich Xiaomi berechtigte Hoffnung macht, dass man der Erfolgsgeschichte von Huawei ein wenig nacheifern kann.
Offiziell wird das Mi 9 seinen Weg in Länder wie Frankreich und Spanien finden, aber auch hierzulande sollte es nicht zu schwierig sein, über die einschlägigen Tech-Händler fündig zu werden.
Xiaomi Mi Mix 3 5G
Aber da auf dem Hype-Train dieses Jahres in fetten Lettern “5G” zu lesen ist, hat sich Xiaomi natürlich nicht beim Mobile World Congress blicken lassen, ohne auch ein 5G-taugliches Smartphone vorweisen zu können. Hierzu bringt man eine aktualisierte Variante des Mi Mix 3 nach Europa, das durch den Qualcomm Snapdragon 855 zum Mi Mix 3 5G wird.
Wie schon bei den anderen 5G-Smartphones, die in Europa ins Rennen geschickt werden, gilt auch hier: Toll, dass ihr schon so weit seid, nutzen können wir die 5G-Technologie in Deutschland dennoch nicht.
Technisch gibt sich Xiaomi auch hier keine Blöße. Beim Formfaktor setzt man bekanntlich auf einen Slider-Mechanismus, vorne wie hinten sind Dual-Cams im Einsatz und gehüllt wird das Ganze in ein edles Keramikgehäuse. Anstelle des Snapdragon 845 kommt nun also der 855 mit entsprechendem 5G-Modem zum Einsatz.
Auch hier kalkulieren die Chinesen den Preis wieder mit ganz spitzem Bleistift, um uns Europäern einen echten Kampfpreis kredenzen zu können. Ab 599 Euro soll das Teil in unseren Gefilden zu haben sein, wenn es ab Mai verfügbar ist. Wer das Design des Mi Mix 3 besonders schätzt, kann natürlich ohne Bedenken zugreifen, aber wegen der 5G-Technologie allein solltet ihr euch zu diesem Zeitpunkt noch nicht für ein solches Smartphone entscheiden. Da würde ich dann doch lieber zum günstigeren und in Sachen Kamera und Ladegeschwindigkeit besser bestückten Mi 9 greifen.
So oder so eine fette Kampfansage Xiaomis Richtung der hierzulande etablierten Hersteller und ein schönes Signal, dass man auch sehr deutlich unter tausend Euro echte Spitzen-Smartphones erwerben kann.