Wie Brendon Lynch, Chief Privacy Officer bei Microsoft, mitteilte, wird in Zukunft die “Do not track” (DNT)-Funktion nicht mehr standardmäßig aktiviert sein. Dies trifft zu bei der Einrichtung eines neuen PCs oder bei der Aktualisierung auf neuere Versionen von “Internet Explorer” und “Windows”. Wer dies nicht möchte, sollte entweder die “Windows Express Einstellungen” vermeiden oder die Funktion in den Optionen selbst aktivieren.
Er begründet diese Entscheidung mit der “Weiterentwicklung des Industriestandards” und den “derzeitigen Anforderungen des Privatsphären-Standards bezüglich der Tracking-Vorlieben” (ja, das klingt dann auch im Englischen so schräg). Des Weiteren verweist er auf den letzten Entwurf des World Wide Web Consortium (W3C) bezüglich dieses Themas, in dem folgender Passus zu finden ist:
Key to that notion of expression is that the signal sent MUST reflect the user’s preference, not the choice of some vendor, institution, site, or network-imposed mechanism outside the user’s control; this applies equally to both the general preference and exceptions. The basic principle is that a tracking preference expression is only transmitted when it reflects a deliberate choice by the user. In the absence of user choice, there is no tracking preference expressed.
Im selbigen bezieht er sich insbesondere auf den letzten Satz, der auf Deutsch so viel besagt wie: “In der Abwesenheit einer Entscheidung des Benutzers, wird keine Tracking-Vorliebe ausgedrückt.” (Jura lässt grüßen). Er weißt damit auf die Problematik hin, die sich daraus ergeben könnte, wenn der “Internet Explorer” auch weiterhin ungefragt diese Funktion aktivieren würde. Denn dann könnten Webseiten – basierend auf diesem letzten Satz – die DNT-Anforderung dieses nicht-konformen Browsers ignorieren.
Dies erklärt dann auch warum diese Entscheidung dennoch gefällt wurde, obwohl viele Leute mit der standardmäßigen Aktivierung dieser Funktion seit Version 10 zufrieden waren. So erschreckend die Meldung auch sein möge, im Endeffekt könnte sie durchaus im Interesse der Nutzer sein. Insbesondere weil Microsoft in Zukunft auch die Kunden darüber informieren möchte, wie sie diese Funktion selber aktivieren können.
Quelle: Microsoft
via: Engadget