Microsoft setzt voll auf das Thema Internet of Things. Laut dem Konzern soll der neue Technologie-Bereich „die Art und Weise, wie Unternehmen Daten sammeln und nutzen, um wettbewerbsfähige Erkenntnisse zu gewinnen und neue Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen, verändern.“. Mittlerweile bauen einige Firmen, und damit sind nicht nur Start-ups gemeint, ihre Geschäftsmodelle gänzlich auf diesem Bereich auf. Microsoft möchte diesen Firmen künftig helfen und mit den Windows 10 IoT Core Services eine passende Plattform anbieten.
Der neue Service wurde vor einigen Wochen im Rahmen der Computex angekündigt. Die individuellen IoT Lösungen der Konzerne sollen dort vermarktet werden. Damit sollen wiederkehrende Umsätze aka Abos verwaltet werden, zudem soll die Sicherheit für den Kunden steigen und Supportkosten für die Firmen sinken. Jetzt kündigt Microsoft im firmeneigenen Blog die erste Vorschau Version an, inklusive Preisen und Features. Die IoT Core Services bringen zehn Jahre Betriebssystem-Support sowie Services zur Verwaltung von Geräte-Updates und zur Beurteilung des Gerätezustands.
„Windows 10 IoT Core Services hilft unseren Partnern, ihre Lösungen zu monetarisieren, indem sie ein Geschäftsmodell schaffen, das einen langfristigen Mehrwert bietet. IoT-Geräte sind oft über viele Jahre im Einsatz, daher sind die Kosten für den Geräte-Support wichtige Faktoren, die entweder in den Anschaffungskosten enthalten sind oder im Laufe der Zeit durch einen Wartungsvertrag bezahlt werden.“
Zentraler Bestandteil des Services ist das Device Update Center, es wird Teil des Windows Hardware-Gerätecenters. Dort können Hersteller Updates erstellen, steuern und anschließend auch verteilen. Das gilt auch für benutzerdefinierte Anwendungen und Treiber.
Unternehmen und Lösungsintegratoren können IoT Core Services über ein Azure-Abonnement erwerben. Der Preis beträgt 0,30 US-Dollar pro Gerät und Monat, wenn das Produkt im Herbst erscheint. Aktuell werden nur 0,15 US-Dollar pro Gerät und Monat fällig. Partner des Cloud Solution Provider (CSP)-Programms können den Service weiterverkaufen. OEMs können den Service mit einem Gerät lizenzieren, indem sie den Service im Voraus bezahlen. Microsoft hat sich dazu verpflichtet, seine Partner bei der Bereitstellung überzeugender Lösungen und der Erreichung ihrer Geschäftsziele zu unterstützen. Die neue Plattform ist ein weiterer Schritt, neben der kürzlich angekündigten Unterstützung für NXP-Silizium-Plattformen und der Windows AI Plattform.
Damit setzt Microsoft bei einem klaren Problem der Branche an. Viele Hersteller locken ihre Kunden mit günstigen Geräten, diese fallen dann aber in Hinsicht auf Wartung und Support durch. So bildet sich eine immer größer werdende „Zombieherde“ von unsicheren IoT Geräten, die auch keine Updates mehr erhalten. Der Kunde hat hier keinerlei Handhabe, es können keine rechtlichen Schritte gegen die Hersteller vorgenommen werden. Immer wieder werden die Rufe nach einem Mindesthaltbarkeitsdatum für Geräte laut, getan hat sich in dieser Hinsicht jedoch nach wie vor nichts.
Via Microsoft Blog