Ein kürzlich veröffentlichtes Patent gibt einige Hinweise darauf, was Apple als nächstes geplant haben könnte. Es beschreibt nämlich ein tragbares System, das die Bewegungen der Finger erfasst, um digitale Inhalte in einem Mixed-Reality-Raum zu steuern. Das Ganze nennt sich, grob übersetzt, „Fingermontiertes Gerät mit Sensoren und Haptik“ und direkt über dem Fingernagel angebracht werden.
Dabei ist die ganze Hand eingebunden und jeder Finger ist mit optischen- und Beschleunigungssensoren ausgestattet, die die Bewegungen der Fingerspitzen messen. Mit diesen daraus resultierenden „Luftgesten“ kann man im Mixed Reality Raum umher navigieren und Inhalte steuern. Die Fingerspitzen bleiben dabei übrigens frei und das Gerät ist sogar in der Lage haptisches Feedback bei einer Eingabe zu geben, beispielsweise, wenn man auf einer digitalen Tastatur tippt.
Apple legt seit einigen Jahren den Grundstein für künftige Mixed-Reality-Projekte. Schon 2017 hatte das Unternehmen sein ARKit-Framework veröffentlicht, dass bisher nur für Augmented-Reality-Anwendungen für iPhones und iPads konzipiert war. Auch das soll sich bald ändern. Aber natürlich ist der iPhone-Entwickler nicht das einzige Unternehmen, dass sich den Herausforderungen der Mixed Reality stellt. Google arbeitet seit einigen Jahren an einem gestenbasierten Steuerungssystem namens Project Soli, über das wir hier auch schon geschrieben haben. Und natürlich darf man auch Microsoft mit seiner HoloLens nicht vergessen.
Auch Samsung entwickelt ein Gestensteuerungssystem für Anwendungen im Mixed Reality Bereich. Das US-Patentamt veröffentlichte erst kürzlich eine Patentanmeldung der Südkoreaner, das ein Virtual-Reality-Headset beschreibt, das eine Kombination aus 3D-Sensoren und Infrarotsensoren zur Erkennung von Bewegungen der Hände verwendet. Samsung reichte außerdem eine weitere Patentanmeldung ein, bei der eine ähnliche Technologie zur Steuerung von Inhalten in einem Augmented-Reality-System eingesetzt wird.
Bis solche Erkennungssensoren jedoch wirklich marktreif sind, arbeiten die Firmen an 3D-Kameras, die in ihren Handys verbaut werden sollen. Dieses Konzept ist für sie interessant, da man so digitale und interaktive Inhalte besser abbilden kann. Ob Apples im Patent beschriebenes Gerät jemals das Licht der Welt erblickt, bleibt abzuwarten. Doch man merkt, dass viele Unternehmen intensiv über die Entwicklung von künftigen Benutzeroberflächen nachdenken. Wer dann Vorreiter sein wird, wird sich zeigen.
via: fastcompany