Mit dem immer größer werdenden Markt an autonomen intelligenten Autos sind weitere Probleme quasi schon vorprogrammiert. Letztendlich sind sie nichts weiter als Computer auf vier Rädern, deshalb ist das Interesse an entsprechender Sicherheits-Software auch sehr groß. Da BlackBerry bereits eine starke Präsenz in der Automobilindustrie hat, haben sie das Problem erkannt und wollen es natürlich lösen. Mit einer neuen Software für Fahrzeuge tüftelt der einstige Handy-Pionier an einem Viren-Scanner für Autos.
Wie die meisten wissen dürfen, setzt BlackBerry viel auf das Thema Sicherheit. Ob man dem Glauben schenken mag, muss jeder für sich selber entscheiden. Erstmal jedoch schmückt sich das Unternehmen mit dieser Aussage. Es liegt also nahe, dass sich BlackBerry nach den Smartphones nun auch die Automobilbranche vornimmt. Der Viren-Scanner soll dem Fahrer also bei einer erkannten Gefahr zum Anhalten auffordern und ist angeblich auch in der Lage, neue Sicherheits-Patches auf den Bord-Computer der Fahrzeuge zu installieren.

Testen dürfen den Service derzeit die zwei High-End-Autohersteller Aston Martin und Range Rover. Laut der Webseite “Reuters” wird vermutet, dass der Service nächstes Jahr offiziell den Startschuss für den restlichen Markt bekommt. BlackBerry wird demnach ungefähr 10 Dollar pro Fahrzeug und pro Monat generieren, was sich für mich erstmal wie ein Abo-Modell anhört. Unklar ist bislang, ob der jeweilige Autohersteller die Kosten übernehmen muss, oder sie einfach dem Käufer überlässt.
Bereits im letzten Jahr haben Ford und BlackBerry ihren Vertrag mit einem Handschlag besiegelt – sie wollen bei zukünftigen Ford-Autos enger zusammenarbeiten. Konkret bedeutet dies, dass das auf QNX basierende System bei Ford direkt von einem BlackBerry-Team weiterentwickelt wird. Schon heute fahren auf den Straßen Ford-Autos, deren Infotainment-System “Sync 3” auf dem Betriebssystem des damaligen Handy-Marktführer basiert.
Although a connected, more software-centric automobile offers tremendous advantages to consumers, it also opens the doors to hackers. Gus Papageorgiou, BlackBerry Analytiker
Auch andere Automobilhersteller sollten sich ein Beispiel an BlackBerrys Idee für einen Viren-Scanner nehmen. Dazu muss man auch nicht zwingend mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. Allerdings wird man das Thema Cybersicherheit in dieser Branche immer größer schreiben, denn ein autonomer Computer, dem man mit 130 Sachen auf der Autobahn sein Leben anvertraut, darf einfach nicht infiziert werden. Ich verweise hier mit einem Fingerzeig nur nochmal auf die traurige WannaCry Geschichte.
Quelle: reuters