“Vor dieser Forschung konnten wir keine fluidischen Softroboter bauen, ohne jedes Stellglied unabhängig voneinander über separate Eingangsleitungen und Druckzuführungen sowie einen komplexen Betätigungsvorgang zu steuern. Jetzt können wir die Funktionalität von fluidischen Softrobotern in ihr Design einbetten, was eine erhebliche Vereinfachung ihrer Betätigung ermöglicht.” Nikolaos Vasios, Doktorand bei SEAS und Erstautor der Arbeit
Es bedeutet, dass dieser Roboter einen einzigen Eingang für die Luftzufuhr hat und darüber alle Gliedmaßen und Steuerungssysteme versorgt werden. Man kann sich das in etwa vorstellen wie diese aufblasbaren “Skydancer”: Wenn der Roboter vorwärts kriechen soll, muss man nur ein bisschen Luft in die Beine leiten und schon setzt er sich in Bewegung. Die Luftrohre im Inneren des Softrobots sind unterschiedlich dick, um zu kontrollieren, wie schnell sich Luft durch das Gerät bewegt. Durch den einzelnen Eingang wird zwar immer die gleiche Luftmenge gepumpt, aber die Größe der Rohre bestimmt, wie und wo die Luft hinströmt.

Die Forscher demonstrieren die Bewegungen an einen vierbeinigen, weichen Roboter, den ihr auch im Video seht. Die Rohre, die in die Oberseite des Roboters eingebettet sind, leiten die Luft nacheinander zu jedem Bein und sorgen für die Fortbewegung. In ersten Tests benötigt der Roboter immer noch eine externe Luftquelle und sobald wird man dazu noch kein finales Produkt sehen. Es ist ein Prototyp, mit dem man allerdings viel vor hat. Sollte daraus tatsächlich mal ein finales Gerät entstehen, wollen es die Forscher in Bereichen wie Weltraumforschung, Such- und Rettungssysteme, Biomimetik, medizinische Chirurgie und Rehabilitation einsetzen.
“Unsere Arbeit stellt zum ersten Mal eine Strategie vor, mit der einfach zu betätigende fluidische Softroboter hergestellt werden können, die auf diesem bekannten Phänomen der viskosen Strömung basieren. Mit der in unserer Arbeit vorgestellten Strategie wird die Betätigung von fluidischen Softrobotern nun einfacher denn je sein und einen großen Schritt hin zu völlig losgelösten und einfach betätigten Softrobotern machen.” Katia Bertoldi, Professorin für Angewandte Mechanik an SEAS
via: harvard