Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die Neuzulassungszahlen für den Monat Juni 2018 vorgelegt. Mit 17.234 Elektrofahrzeugen erreichte diese Antriebsart einen Anteil von 0,9% an den Gesamtzulassungen und konnte ein Wachstum von +69,1% gegenüber dem Vorjahresmonat Juni 2017 verbuchen.
Auch Hybrid-PKW konnten ein kräftiges Plus verbuchen und erreichen im zurückliegenden Monat mit insgesamt 60.904 Fahrzeugen einen Zulassungsanteil von 3,3% bzw. Einen Zuwachs von +62,3%. Unter ihnen befanden sich insgesamt 16.683 Plug-in-Hybride (PHEV), so dass deren Anteil mit 0,9% ungefähr gleichauf mit den Elektrofahrzeugen (BEV). Das YoY-Wachstum fiel mit +36% geringer aus, was hauptsächlich an der bereits größeren Verbreitung vor einem Jahr liegt.
Auf den Umweltschutz bzw. die Treibhausgase hat die erneut gestiegene Zahl der neu zugelassenen Elektroautos noch keinen durchschlagenden Effekt. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Neuwagen stieg um +1,3% auf 129,5 g/km. Im Vorjahreszeitraum lag der Durchschnitt bei 127,9 g/km.
Zum Vergleich:
Maßgeblich dafür verantwortlich sind die anderen Antriebsarten und leistungsstärkere Autos. Nahezu zwei Drittel der Neuzulassungen des ersten Halbjahres waren Benziner (63,1%/+16,3%), gefolgt von den Diesel-Pkw, die mit 32,1% und einem Rückgang von -20,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwa ein Drittel ausmachten.
Gut ein Fünftel aller Neuzulassungen waren im Juni 2018 der Kompaktklasse (21,2%) zuzuordnen. Die SUVs erfuhren den höchsten Zuwachs (+42,0%) und bilden mit 18,9 Prozent den zweitstärksten Anteil in der Segmentbetrachtung. Die Oberklasse (+35,8%) und die Sportwagen (+31,5%) wiesen ebenfalls deutlich positive Entwicklungen auf. Deutlich weniger gefragt waren im Juni Fahrzeuge der oberen Mittelklasse (-19,9%) sowie die der Vans (-12,7%).
Bei den deutschen Marken verzeichnete Smart im ersten Halbjahr mit +17,5% den größten Zuwachs, gefolgt von Porsche (+8,9%), Mini und VW (mit jeweils +8,6%) und Ford (+5,7%). Die weiteren deutschen Marken bilanzierten in der Statistik mit einstelligen Rückgängen. Volkswagen zeigte sich mit einem Anteil von 19,7% in den ersten sechs Monaten insgesamt als stärkste Marke auf dem deutschen Neuzulassungs-Markt.
Bei den Importmarken erreichten DS (+28,7%) und Dacia (+24,6%) die höchsten Steigerungen. Skoda verbuchte mit 5,8 Prozent (+8,1%) den größten Neuzulassungsanteil unter den Fremdmarken, gefolgt von Renault (3,7%/-2,8%) und Seat (3,3%/+16,4%).
Für den Elektroautohersteller Tesla sieht die Halbjahresbilanz salopp zusammengefasst “katastrophal” aus. Mit einem Minus von -33,8% gegenüber dem Vorjahr mussten die Kalifornier den deutlichsten Rückgang aller Marken hinnehmen. Sie können hierzulande weder von dem deutlichen Plus bei Elektroautos noch von der gestiegenen Nachfrage nach Oberklasse-Fahrzeugen (Model S) und SUV (Model X) profitieren.
Gestern hatte Tesla die Produktionszahlen für das abgelaufene zweite Quartal veröffentlicht. Dabei war aufgefallen, dass die Produktion der beiden Modelle S und X seit nunmehr zwei Jahren stagniert. Fraglich ist, ob das eventuell Anfang 2019 erhältliche Model 3 der auch hierzulande nachlassenden Nachfrage nach Fahrzeugen der oberen Mittelklasse (-19,9%) etwas entgegensetzen kann.
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via kba.de