Schon häufiger haben wir darüber gesprochen, dass in der Corona-Krise durchaus auch Profiteure unterwegs sind. Beispielsweise die Streaming-Plattformen wie Netflix, die in diesen Wochen heiß laufen — oder auch diejenigen, die Videokonferenzen realisieren. Als Tool für Gruppen-Videochats hat sich in den letzten Wochen vor allem „Zoom“ hervorgetan und sammelt gleich in Millionenhöhe neue Nutzer ein.
Kein Wunder, dass die Konkurrenz das nicht gerne sieht und da was entgegnen möchte, beispielsweise Facebook mit seinen Rooms. Ein anderer Tech-Gigant — Google — hat da längst ein eigenes Eisen im Feuer mit „Meet“. Klitzekleiner Haken: Dieses Videokonferenz-Werkzeug ist Teil der kostenpflichtigen G Suite und damit keine tatsächliche Konkurrenz für Gratis-Apps.
Genau hier bessert Google nun aber nach: Bereits heute hat das Unternehmen damit begonnen, Google Meet nach und nach kostenlos für jedermann auszurollen. Ab Anfang Mai soll die Videokonferenz-Plattform dann für jeden kostenfrei zugänglich sein. Auf dem Google-Blog erklärt man dazu:
Ab Anfang Mai kann sich jeder mit einer Email-Adresse bei Meet anmelden und viele der Funktionen nutzen, auf die bisher nur Unternehmen und Bildungseinrichtungen Zugriff hatten. Dazu zählen beispielsweise das einfache Aufsetzen von Terminen und die Bildschirmfreigabe, Untertitel in Echtzeit (derzeit nur auf Englisch) und ein Layout, das sich individuell einstellen lässt, wie zum Beispiel die gekachelte Ansicht.
Falls ihr benachrichtigt werden wollt, sobald Google Meet für euch verfügbar ist: Hier findet ihr ein kleines Formular, mit dem ihr veranlassen könnt, dass ihr eine entsprechend Mitteilung bekommt, wenn es soweit ist. Geknüpft ist die kostenlose Nutzung allerdings an zwei Bedingungen: Ihr braucht einen Goggle-Account, zudem sind die Konferenzen auf 60 Minuten limitiert. Diese Limitierung gilt laut Google aber erst ab dem 30. September, so dass ihr bis dahin mit euren Buddies konferieren könnt bis die Schwarte kracht.
Natürlich möchte man bei Google auch weiterhin Geld mit seiner G Suite verdienen und mit Google Meet, daher ist die Gratis-Variante auch ein wenig abgespeckt. So lassen sich beispielsweise innerhalb der G Suite auch Videokonferenzen abspeichern, kostenlos geht das nicht. Gleichzeitig hat Google aber auch diejenigen im Blick, die Meet mit all seinen Funktionen nutzen möchten und den kompletten Rest, den die G Suite bietet, nicht benötigen. Daher führt man heute — ebenfalls kostenlos bis zum 30. September — mit G Suite Essentials ein Basis-Paket mit den wichtigsten Tools und Funktionen an.
Google Meet könnt ihr direkt im Browser nutzen, alternativ natürlich auch über die iOS- oder Android-App. Logisch, dass Google in seinem Beitrag auch darauf hinweist, wie wichtig dem Unternehmen die Sicherheit der Plattform ist. Dazu gehört, dass ein Initiator eines Meetings Teilnehmer zulassen oder ablehnen kann, in der Konferenz kann er auch einzelne Teilnehmer stummschalten oder kicken. Die Videokonferenzen und auch ihre Aufzeichnungen sind zudem stets verschlüsselt.
Google hat auch verraten, dass man sich aktuell täglich über drei Millionen neue Nutzer freut. Dieser Trend dürfte nun weiter anhalten und den Konkurrenzkampf unter den Videokonferenz-Werkzeugen weiter befeuern.
Quelle: Google