Es sollte sich inzwischen herum gesprochen haben, dass die schöne neue Welt der Smart Homes und des Internet of Things an einigen Stellen gar nicht so schön ist. Wenn es um die Sicherheit ihrer IoT-Produkte geht, scheinen einige Hersteller nicht sehr weit zu denken. Ransomware für Smart Home Technik, gehackte Vibratoren und Heizungsanlagen oder auch ganze Botnetze auf Basis von diversen IoT-Geräten – alles schon da gewesen. Man kann nun natürlich darauf vertrauen, dass entsprechende Initiativen in Zukunft für mehr Sicherheit sorgen werden und bis dahin auf ein „smartes“ Zuhause verzichten, aber ungeachtet dieser individuellen Entscheidung, sind bereits ungezählte Geräte da draußen weitgehend offen im Internet – teilweise mit quasi nicht vorhandener Systemsicherheit.
In Zukunft soll es sicherer werden:
EU will für Sicherheit im IoT sorgen
Ein anderer Ansatz ist die Absicherung der Geräte und Netze durch Router mit entsprechender Firewall-Technik. In diesem Bereich möchte nun auch Symantec mitmischen und stellt mit dem Norton Core einen WLAN-Router für eben diesen Zweck vor. Zuerst einmal fällt einem an diesem Gerät aber natürlich das Gehäuse auf, welches spontan nicht unbedingt Assoziationen hervor ruft, die viel Vertrauen hervorrufen.

Technische Daten
Ungeachtet dieser entfernten Ähnlichkeit, steckt im Norton Core Technik, wie man sie von einem solchen Router für das Heimnetzwerk erwartet: ein Dual-Core-Prozessor mit 1,7 GHz Takt, 1 GByte RAM und 4 GByte Flash-Speicher. Simultan-Dualband-WLAN für 2,4 und 5 GHz, im 5-GHz-Band gemäß 802.11ac mit Wave-2-Erweiterungen und 4×4 MU-MIMO. Dazu kommen Bluetooth Low Energy, zwei USB-3-Ports und vier Gigabit-Ethernet-Ports. Einer dieser Ethernet-Ports wird aber für die Verbindung zu einem Kabel- oder DSL-Modem benötigt, es bleiben also effektiv drei Ports für direkt am Core angeschlossene Geräte.
Software
Interessanter als die Hardware ist hier auf jeden Fall die Software, schließlich geht es ja um Sicherheit. Das beginnt bei Firmware-Updates, die so angelegt sind, dass im Falle eines Fehlers bei einer Aktualisierung der Router automatisch zur vorherigen Version zurück wechselt. Längere Offline-Zeiten wegen eines verunglückten Updates des Routers sollten damit also der Vergangenheit angehören.
Es können Nutzer-Profile eingerichtet werden, die dann mit Bandbreitenbeschränkungen versehen werden, so dass man zum Beispiel dem Smart-TV für das Streaming höhere Priorität einräumt, als dem Rechner, der gerade Updates lädt. Die Steuerung des Routers erfolgt per Smartphone-App, auf Wunsch auch remote über die Cloud. Einen Gastzugang kann man ebenfalls auf diesem Weg schnell anlegen und auch wieder abschalten. Auch Funktionen zur Kindersicherung sind vorhanden.
Der Netzwerkverkehr wird auf Gefahren und verdächtiges Verhalten einzelner Geräte überwacht, werden bei einem Gerät Schwachstellen oder verdächtiges Verhalten entdeckt, dann wird der Admin informiert und das Gerät kann auch direkt in die Quarantäne oder einen eigenen Netzbereich gesteckt werden. Dabei soll Deep Paket Inspection zum Einsatz kommen, um ein- und ausgehende Datenpaket auf Viren, Malware, SPAM und Einbruchsversuche zu scannen. Auch Phishing-Attacken soll der Router identifizieren können. Größere Archive werden aber nicht auf dem Router, sondern auf dem Zielgerät auf Viren geprüft, dazu gibt es zum Router ein einjähriges Abo für Norton Core Security Plus, welches nach dem Jahr für $9.99 pro Monat verlängert werden kann.
Mit Secure DNS ist ein eigener Nameserverdienst gemeint, den der Router standardmäßig verwendet. Hier wird bereits die DNS-Auflösung von „gefährlichen“ Domains geblockt (soweit diese dem Anbieter bekannt sind), was die Sicherheit erhöhen soll, auf der anderen Seite aber Symantec erlauben würde zu ermitteln, welche Domains von den Nutzern des Dienstes besucht werden. Wer das nicht möchte, kann im Norton Core einen anderen Nameserver angeben, man verzichtet damit aber auf diese Schutzfunktion.
Verfügbarkeit
Der Norton Core kann in den USA bereits für aktuell $199.99 in den Farben Granite Gray und Titanium Gold vorbestellt werden, der Preis steigt später auf $279.99. Ausgeliefert wird dann im Sommer, wann der Norton Core in Deutschland verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt. Ob und in welchem Umfang die gegebenen Sicherheitsversprechen gehalten werden können, werden natürlich erst die Tests des Geräts zeigen. Dass noch einige Zeit vergehen wird, bis der Router in Deutschland verfügbar ist, zeigt sich in dem Fall dann als Vorteil: Bis dahin ist das Gerät dann entsprechend ausführlich getestet und mögliche Kinderkrankheiten sind vielleicht auch schon beseitig.