Nvidia soll sich in fortgeschrittenen Verhandlungen befinden, um den Chip-Hersteller, Arm Holdings zu kaufen. Laut Bloomberg stammt diese Information aus ungenannten Insider-Quellen. Doch die Gespräche dürften bei erfolgreichem Verlauf bereits in ein paar Wochen konkretisiert und öffentlich werden.
Arm wurde erst 2016 für 32 Mrd. Dollar von der japanischen SoftBank Group gekauft, die seit einigen Monaten versucht, das Unternehmen wieder zu veräußern. Es wird damit gerechnet, dass das Unternehmen jetzt für eine viel höhere Summe verkauft werden dürfte. Damit könnte der Arm-Deal womöglich der größte in der Halbleiterindustrie werden. Das Unternehmen hatte sich zuvor stark konsolidiert.
Jedoch wird die eventuelle Übernahme durch Nvidia durchaus Komplikationen hervorrufen. Nvidia ist eigentlich ein Kunde von Arm – genauso wie Apple, AMD oder Intel. Nvidia ist bereits jetzt der größte Hersteller im Grafikkartensegment und könnte sich durch die Aneignung von Arm über seinen eigenen Bereich hinaus Vorteile gegenüber Mitbewerbern verschaffen. Der Deal dürfte also, wenn es überhaupt zu einer Einigung kommt, vom Kartellamt untersucht werden. Vor allem, wenn es keine Vereinbarungen zwischen Nvidia/Arm und den anderen Parteien gibt.
Schon 2016 hatten ähnliche Bedenken dazu geführt, dass das Unternehmen an SoftBank, einer neutralen Partei in der Industrie gekauft werden konnte. Schon seit einiger Zeit verfolgt SoftBank das Ziel, die Arm Holdings zu veräußern. Sollte der Deal nicht zustande kommen, besteht immer noch die Möglichkeit, zumindest Anteile durch einen Börsengang zu verkaufen.
Nvidia ist derzeit der wertvollste Grafikkartenhersteller mit 260 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung. Arm weitete zuletzt sein Geschäftsfeld aus auf Smart Cars, Datenzentren und Netzwerkausrüstung, wodurch sich der Wert des Unternehmens steigerte. Durch den Erwerb von Arm könnte Nvidia seine Mitbewerber nachhaltig ausstechen.