Mit dem “Ocean” wurde heute ein sehr interessantes Gadget vorgestellt, das für den ein oder anderen Leser durchaus einen näheren Blick wert sein dürfte. Es handelt sich um einen akku-betriebenen Server im Smartphone-Format, der auch unterwegs den Betrieb von Netzwerkanwendungen ermöglichen soll.
Mini-und Micro-PCs sind ja spätestens seit dem Raspberry Pi oder dem Intel Compute Stick einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Während der erstgenannte als Betriebssystem verschiedene Open Source bzw. Linux-Distributionen als Betriebssystem einsetzt, kommt der letztgenannte mit Microsoft Windows und richtet sich eher an den typischen Heimanwender. Mit dem Ocean gibt es nun einen vergleichbaren Ansatz – allerdings nicht als PC, sondern als Server.
Der Ocean setzt als solcher ebenfalls auf ein vorinstalliertes Linux-System und ist leistungsstark genug, um mit z.B. Node.js einen auf Javascript basierenden Server für Netzwerkanwendungen bereitzustellen. Node.js erfreut sich dank seiner weiten Verbreitung und recht einfachen Erlernbarkeit großer Beliebtheit, zu den populäreren Anwendungen gehören u.a. eine Reihe von freien Webservern, aber auch z.B. das mit XMBC vergleichbare Mediacenter.js.

Die Besonderheit des Ocean Servers ist seine Portabilität. Während Mini-PCs und -Server normalerweise immer noch auf eine externe Stromversorgung angewiesen sind, besitzt der Ocean Mobile Server einen integrierten Akku mit 4.200 mAh. Dieser lässt sich – wie ein Smartphone – entweder über eine miniUSB-Schnittstelle oder per Qi-Charging kabellos laden und soll dann (abhängig von den aktiven Anwendungen) bis zu zwei Tage durchhalten.
Die technischen Daten des Ocean Server im Detail
- 1GHz ARM Dual-Core Cortex-A7
- 1GB DDR3 480MHz RAM
- Speicherkapazität: 8, 16 oder 64GB Micro-SD, 4GB Flash
- Schnittstelle 1 x USB 2.0/3.0
- Betriebssystem:
- Linux Debian 8.1 “Jessie”
- Linux Kernel 3.4.105+
- Bluetooth 4.0+ EDR Low Energy Support
- Wi-Fi 802.11 b/g/n
- Abmessungen: 150 x 78 x 12 Millimeter (H x B x T)
- Gewicht: ca. 170 Gramm
- Akku: 4200 mAh
In dieser Kombination aus Server, Akku und kabellosen Netzwerk- bzw. Kommunikations-Schnittstellen könnte man den Ocean einsetzen, um unterwegs – z.B. bei einem Kunden – eine andernorts programmierte Server-Umgebung bereitzustellen, die für die Arbeit vor Ort notwendig ist. Da die USB-Schnittstelle OTG-Support bietet, eignet sich der Ocean Server auch als als Diagnose-, Backup oder Reparatur-Device für fremde Smartphones.
Eines besitzt der Ocean (anders als der o.e. Intel Compute Stick) nicht: eine HDMI-Schnittstelle für die Verbindung zu einem Monitor. Das Gerät wird entweder über ein ebenfalls mitgeführtes Smartphone oder Tablet angesprochen und konfiguriert, oder man nutzt das vom Hersteller bereitgestellte Web Dashboard. Apropos Hersteller: das Ding ist eine Erfindung von iCracked, einem Reperatur-Dienst für Smartphones.
In der Variante mit 16GB Speicher lässt sich der Ocean Mobile Server schon als limitierte Beta bestellen, die Auslieferung der kleineren (8GB) und größeren (64GB) Variante erfolgt etwas später. Hier nimmt iCracked ab sofort entsprechende Vorbestellungen entgegen.