In den letzten Wochen gelangte vor allem Indien vermehrt in die Schlagzeilen. Grund war meist, dass das Land die App TikTok des chinesischen Giganten Bytedance verboten hatte. Aber die Regierung in der größten Demokratie der Welt geht jetzt noch einen Schritt weiter: Onlinehändler, wie Amazon, Walmart und Co., könnten dazu verpflichtet werden, ihren Quellcode an die Regierung herauszugeben.
Grund ist nach The Next Web ein neues E-Commerce-Gesetz, das in Kürze verabschiedet werden soll. Dieses sei laut der Regierung notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Marktes wiederherzustellen. Auch in Indien haben Walmart mit seinem Dienst Flipkart und Amazon den E-Commerce-Bereich regelrecht übernommen. Start-ups sind hingegen meist machtlos.

Der Text ist bisher noch ein Entwurf. Besonders umstritten ist eine Passage, die der Regierung unbeschränkten Zugriff auf nicht-personenbezogene Daten einräumt. Damit wäre es auch möglich, die geheim gehaltenen Algorithmen der Onlinehändler regelmäßig zu überprüfen. Es ist also vorherzusehen, dass die betroffenen Anbieter Einspruch gegen die neuen Regelungen einlegen werden.
Die hier definierte Vorlage macht deutlich, dass Indien auf dem Weg ist, die Kontrolle über den digitalen Markt wieder an sich zu reißen. Neben den oben angesprochenen Punkten beinhaltet der neue Gesetzesentwurf auch eine Regelung, nach der innerhalb von 72 Stunden nach Anfrage personenbezogene Daten an die Regierung übergeben werden müssen.