Im Moment bin ich mir noch nicht so wirklich sicher, in welche Richtung sich die Stimmung bezüglich der E-Scooter entwickelt. In immer mehr Städten finden wir die flotten Flitzer mittlerweile, allerdings gibt es auch immer mehr Meldungen von Betrunkenen, die auf den Dingern fahren, von Rollern, die auf Gehwegen als Hindernis im Weg herumliegen und von Menschen, die mit den Scootern verunfallen.
Ich denke, dass sich das mit der Zeit geben wird — also sowohl, dass die Leute lernen, sich an die Regeln zu halten und dann auch die Skepsis nach und nach verschwindet. Fakt ist jedenfalls, dass sich gleich mehrere Anbieter wie Tier, Circ oder Lime in den Städten auf Kundenjagd begeben haben.
Das sieht meistens so aus, dass ihr die Teile zentral in den Innenstädten vorfindet, pro Buchung einen Euro entrichtet und dann nochmal einen Minuten-Preis zahlt, der im Schnitt bei 15 Cent pro Minute liegt. Das ist okay, wenn man hin und wieder einmal ein paar Meter zurücklegen möchte, kann aber kostspielig werden, wenn ihr jeden Tag ein, zwei Kilometer damit fahrt, beispielsweise um die letzte Meile zum Arbeitsplatz zu absolvieren.
Da könnte es durchaus praktischer sein, sein Glück mit OTTO Now zu probieren. Die OTTO-Tochter will es ab Ende August nämlich mit einem Abo-Modell probieren. Das würde bedeuten, dass ihr so einen E-Scooter mietet für einen fixen Preis von anfangs 39 Euro pro Monat, später 49 Euro pro Monat.
Nach der Bestellung liefert euch OTTO Now den E-Scooter aufgebaut, zugelassen, versichert und startklar bis zu euch nach Hause. Außer euch kann diesen Scooter natürlich auch niemand freischalten, so dass ihr nicht erst morgens auf die Suche nach einem freien Roller gehen müsst. Bei einem Defekt wird der E-Scooter ersetzt und wenn ihr euch in den Wintermonaten nicht den Hintern abfrieren wollt, könnt ihr das Abo solange dann einfach kündigen und macht weiter, sobald das Wetter wieder mitspielt.
Ebenfalls ein Vorteil: Derzeit sind es hauptsächlich größere Städte, in denen ihr mit den E-Scootern rumgurken könnt, auf dem Land schaut man meistens noch in die Röhre. Die Abo-Roller von OTTO Now hingegen könnt ihr natürlich überall dort fahren, wo sie zugelassen sind.
Natürlich ist das kein Einfall, den OTTO Now exklusiv hatte, so werden wir auch in Deutschland weitere Anbieter sehen, die es mit ähnlichen Tarifen und Modellen probieren werden. t3n berichtet beispielsweise, dass Bird so etwas schon in Barcelona realisiert hat und nennt auch weitere Unternehmen, die auch auf den deutschen Markt schielen.
Das klingt für mich nach einem sehr interessanten Gesamtkonzept, welches zumindest eine spannende Alternative zu den anderen Leih-Modellen der Konkurrenten darstellt. Natürlich summiert sich der Preis übers Jahr gesehen, so dass ihr abwägen müsst, ob ihr lieber abonnieren wollt, oder euch vielleicht einen eigenen E-Scooter anschafft, der sich dann in round about zwei Jahren amortisiert.