Für diesen Beitrag, in dem es um Nachhaltigkeit, um Mobilität und um die Zustellung auf der letzten Meile geht, kommen hier zwei Komponenten zusammen, die sich all die Punkte ganz weit oben auf ihren Zetteln notiert haben. Die eine Komponente ist die Stadt Wien, in der sehr fortschrittlich demonstriert wird, dass sich Verkehrsplanung und Nachhaltigkeit ganz sicher nicht ausschließen müssen. Wenn darüber geredet wird, wie die Städte von Morgen organisiert werden müssen, gehen die Blicke sehr oft nach Wien, welches als eines der positivsten Beispiele gilt.
Die andere Komponente ist die Österreichische Post, die nicht erst seit gestern ebenfalls auf die Karte Nachhaltigkeit setzt: Schon seit 2011 (!) stellt die Österreichische Post Sendungen CO2-neutral zu und betreibt mit mehr als 1.600 E-Fahrzeugen die größte E-Flotte Österreichs.
Jetzt wird — zumindest testweise für drei Monate — die nächste Stufe gezündet. Das Pilotprojekt „City Hub Wien“ will die City-Logistik so ausrichten, dass „Aspekte wie Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Kundenzufriedenheit aber auch die Zufriedenheit der Zustellerinnen und Zusteller“ in den Vordergrund gerückt werden.
Funktionieren soll das mit einem ganzheitlichen Konzept, das auf der letzten Meile auf elektronisch angetriebene Lastenräder setzt. Die Dinger, die von der Firma Rytle stammen, sparen CO2 und vermeiden zudem Lärm. Wie die Post in Aussicht stellt, sollen die Räder genau so viele Pakete zustellen, als würde die Tour mit einem herkömmlichen Diesel-Lieferwagen absolviert.
Damit das funktionieren kann, errichtet man in Wien sogenannte City Hubs, in die per LKW die Pakete überbracht werden. Dort werden sie dann an die Zusteller mit den E-Lastenrädern übergeben für die letzte Meile.
Es stellt sich die Frage, wie die Zustellung auf der letzten Meile nachhaltiger, trotzdem effizient und umsetzbar gestaltet werden kann. Wir verfolgen einen neuen Ansatz, in dem Zustellboxen bereits im Logistikzentrum mit Paketen vorbeladen und von dort zum City Hub gebracht werden. Unsere Zustellerinnen und Zusteller sortieren die Pakete nicht mehr selbst, sondern übernehmen diese direkt zur Zustellung und können sofort mit dem Lastenfahrrad ihre Tour starte. Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik bei der Österreichischen Post
Jüngst sprach ich noch davon, dass auch wir in unseren Städten genau so ein Konzept benötigen: Große Fahrzeuge können die Pakete in Depots in der Innenstadt bringen. Dort können sie dann viel koordinierter und effizienter verteilt werden. Umso besser, wenn man diese Touren mit E-Lastenrädern realisieren kann. Wir müssen diesen Pilotversuch jedenfalls mal im Auge behalten, der erst einmal nur in einem Wiener Bezirk unternommen wird. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Beispiel Schule machen könnte — auch oder gerade in Deutschland.
Quelle: Österreichische Post via Futurezone.at