Dieses neue sogenannte “Lärmradar”, kann den Geräuschpegel von vorbeifahrenden Fahrzeugen präzise messen, sie lokalisieren und ihr Kennzeichen registrieren. Das System steht nun in Villeneuve-le-Roi, einer Stadt neben dem Pariser Flughafen Orly, an unterschiedlichen Laternenmasten. Es wird aktiv, sobald es das laute Geräusch eines Motors registriert. In Zukunft soll das Lärmradar mit den Polizeistellen verknüpft werden, die dann per Überwachungskameras den Raser ausfindig machen und ihm ein Strafzettel ausstellen können.
“Lärm ist ein Fluch des modernen Lebens und ein großes Gesundheitsproblem. Es tut den Menschen nicht gut, genau wie Passivrauchen.” Oberst Didier Gonzales
Der dazu notwendige Gesetzentwurf, über den voraussichtlich im Herbst abgestimmt wird, soll es lokalen Behörden ermöglichen, mit Systemen zur Aufzeichnung von Autofahrern zu experimentieren. Allen voran solchen, die absichtlich rasen und laut sind. Frankreich hat in der Vergangenheit zwar schon einige Rechtsvorschriften zur Begrenzung des Fahrzeuglärms erlassen, um diese jedoch durchzusetzen, müssen die Polizisten die Übeltäter einzeln erwischen.
“Wir haben nichts gegen Ferraris oder Harley Davidsons, aber ihre Besitzer demonstrieren manchmal gerne die Kraft ihrer Fahrzeuge und der Lärm stört die Anwohner wirklich.” Remy Jourdan, Villeneuveer Beamte
Das neue Gerät, das von Bruitparif-Ingenieuren entwickelt wurde, verfügt über vier Mikrofone, die alle Zehntelsekunden den Dezibelpegel messen und dadurch einordnen können, wo der Lärm herkommt. In den nächsten Monaten sind fast 40 dieser Lärmradare in der Nähe von belebten Bars in Betrieb. Auch auf einem hügeligen ländlichen Gebiet in der Nähe von Paris, das bei Motorradfahrern beliebt ist, wurde das System an verschiedenen Orten angebracht.
Bisher befindet sich das Radar noch im Testmodus und es wurden noch keine Bußgelder verhängt. Man steht aber schon in Kontakt mit dem Verkehrsministerium, um eben genau das durchzusetzen, sobald das neue Gesetz verabschiedet ist. Die Regierung plant eine zweijährige Probezeit, um die Technologie zu testen und das System auf den Geräuschpegel zu definieren, der Geldbußen nach sich zieht.
via: reuters