Ja, das waren noch Zeiten, als BlackBerry noch Smartphones gebaut hat. Ich meine eigene Smartphones und nicht die Geräte, die da jetzt in Lizenz von TCL in China produziert werden. Die Kanadier wollen sich gesundschrumpfen und sind nach eigener Auskunft auch auf dem Weg der Besserung.
Dazu beigetragen haben auch die 815 Millionen US-Dollar von Qualcomm, die man sich vor Gericht zurückholen konnte. Außerdem steht man auch im Patent-Clinch mit Nokia und nachdem diese Gänge vor Gericht für BlackBerry recht lukrativ zu sein scheinen, erwischt es nun auch Facebook. Der blaue Riese sieht sich dem Vorwurf gegenüber, dass sowohl das Social Network als auch Instagram und WhatsApp — beides ebenfalls im Facebook-Besitz — mehrere Messenger-Patente BlackBerrys verletzen.
Das haben jetzt die Gerichte zu klären, nachdem laut Aussage von BlackBerry außergerichtliche Gespräche mit Facebook sehr lange, aber eben auch komplett erfolglos geführt wurden. Konkret gehe es um Verschlüsselungs-Technologien im Messenger, um die Kombination von mobile Gaming und mobile Messaging, um App-Icons, die die Zahl ungelesener Nachrichten anzeigen und weitere Message-bezogene Patente, die ihr allesamt auch in der 117-seitigen Klageschrift selbst nachlesen könnt.
Facebook selbst gibt sich aber auch kämpferisch und wirft BlackBerry seinerseits vor, dass man das Thema „Innovation“ für sich selbst lange abgehakt habe und jetzt nur noch durch Gerichtsstreits Kohle abkassieren möchte. Daran könne man den maroden Zustand des kanadischen Unternehmens bestens ablesen, unkt Facebook weiter.
Wer nun Recht behält, werden die Richter entscheiden müssen. Recht muss logischerweise auch Recht bleiben und wenn Facebook sich auf Kosten von BlackBerry bereichert hat, wird das hoffentlich auch so bewertet. Andererseits möchte man BlackBerry davor warnen, Facebook und andere fürs eigene Scheitern verantwortlich zu machen. Das Unternehmen hat sich ganz allein in die Misere manövriert, indem man die Augen gegenüber den jeweils aktuellen Smartphone-Entwicklungen einfach zu lange verschlossen hat.
via heise.de