Auf der Suche nach dem besten Angebot bzw. dem besten Preis gibt es viele unterschiedliche Anbieter, die potenzielle Käufer unterstützen möchten. Neben vielen kleineren Anbietern bieten hier vor allem Google und Amazon entsprechende Tools an. Jetzt legen gleich 41 Vergleichsportale Beschwerde gegen Google ein, darunter auch Geizhals aus Österreich und Idealo aus Deutschland. Die Beschwerde wurde am Donnerstag an die EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager übergeben. Google soll seine marktbeherrschende Position als Suchmaschine missbrauchen.
Google Shopping wieder im Fokus
Es ist nicht das erste Mal, dass Google bezüglich seines Angebots Google Shopping mit entsprechenden Vorwürfen konfrontiert wird. Die Suchergebnisse des eigenen Shopping-Angebots werden nach wie vor ganz oben angezeigt. Damit werden andere Angebote der Konkurrenz herabgestuft, selbst wenn diese für den Kunden vielleicht lukrativer sein würden.
„Google nutzt seine Monopol-Stellung im Suchmaschinen-Bereich gnadenlos aus und setzt damit Preisvergleichsplattformen immens unter Druck“, kritisierte Geizhals-Chef Markus Nigl.
Bereits im Jahr 2017 verhängte die EU-Kommission diesbezüglich eine Strafe gegen Google in Höhe von 2,42 Milliarden Euro.
„Obwohl Google seit 2017 verpflichtet ist, konkurrierende Preisvergleichs-Angebote in den prominent platzierten Google Shopping Units auf der Suchergebnisseite zu listen, landen nicht mal 5 Prozent dieser User bei einer Preisvergleichsplattform. In der Regel werden Google-User nicht zu den Preisvergleichsseiten weitergeleitet, sondern direkt zu den Shops der Händler. Davon profitiert wiederum nur Google“, so Nigl. Die Preisvergleichsportale warten nun auf eine Stellungnahme der EU-Wettbewerbskommissarin.
Schadensersatzklage gegen Google
Unabhängig von dieser Initiative hat auch Idealo bereits im April eine Schadensersatzklage gegen Google eingebracht. Der Streitwert beträgt eine halbe Milliarde Euro. Die Begründung fällt ähnlich aus, die Klage wird am Landgericht Berlin bearbeitet.
Idealo argumentiert hier, dass der Missbrauch seitens Google weiter anhält, und der Anbieter keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen hat. Die Gleichbehandlung von Produkt- und Preisvergleichsdiensten soll immer noch nicht gegeben sein.
Tatsächlich rankt Google die eigenen Ergebnisse nach wie vor deutlich über jenen der Konkurrenz. Die nächsten Schritte seitens der EU dürften interessant werden, ebenso wie die Reaktion von Google.